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Neben dem Stellenabbau im Bosch-Werk in Reutlingen streicht auch die Tochterfirma Bosch Engineering hunderte Arbeitsplätze.
Abstatt – Der Technologiekonzern Bosch plant aufgrund der angespannten Situation in der Autoindustrie, bei der Tochterfirma Bosch Engineering bis zu 460 Stellen abzubauen. Man müsse auf Überkapazitäten und den Kostendruck reagieren, um wettbewerbsfähig und zukunftssicher zu bleiben, erklärte eine Unternehmenssprecherin.
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Die Stellen sollen bis Ende 2027 weltweit reduziert werden. Am Hauptsitz in Abstatt bei Heilbronn und in Holzkirchen bei München sollen laut Angaben 380 Arbeitsplätze wegfallen. Wie die Heilbronner Stimme berichtet, wird Abstatt am stärksten davon betroffen sein. Weltweit beschäftigt die Bosch-Tochter etwa 3.100 Mitarbeiter, davon rund 2.200 in Deutschland. Ziel sei es, den Abbau sozialverträglich zu gestalten, hieß es.
Bosch Engineering baut bis Ende 2027 bis zu 460 Stellen ab. Ein Großteil davon entfällt auf den Hauptsitz in Abstatt (Kreis Heilbronn). © Felix König/Wikipedia/CC BY 3.0/Bild zugeschnitten Bosch Engineering reduzierte bereits Arbeitszeit und Gehälter der Mitarbeiter in Deutschland
Die Bosch Engineering GmbH bietet Entwicklungen für Fahrzeug- und Motorenhersteller an und ist auf Anpassungen der Bosch-Großserientechnik spezialisiert. Das Unternehmen wurde im Jahr 1999 als ASSET Automotive Systems and Engineering Technology GmbH gegründet und gehört seit der Gründung zum Bosch-Konzern. Bosch Engineering entwickelt jedoch auch auf bewährter Technik basierende Lösungen für Unternehmen außerhalb der Autoindustrie, wie Sensoren für Assistenzsysteme von Landmaschinen oder elektrifizierte Bootsantriebe.
Das Unternehmen sieht sich nicht nur mit einer stagnierenden Fahrzeugproduktion und Unsicherheiten durch die globale Zollpolitik konfrontiert, sondern auch mit hohem Investitionsdruck durch den Übergang zum E-Motor. Der Markt für Ingenieursdienstleistungen entwickle sich nicht wie erwartet. Die Bosch-Tochter verzeichnet laut Angaben Verschiebungen von Kundenprojekten und einen verstärkten Wettbewerb, insbesondere durch Anbieter aus China.
Die bisherigen Anstrengungen seien laut Geschäftsführer Johannes-Jörg Rüger nicht ausreichend: „Daher müssen wir strukturelle Anpassungen vornehmen und können auch einen Stellenabbau leider nicht vermeiden.“ Unsere Redaktion berichtete bereits darüber, dass in den vergangenen Monaten die Arbeitszeit und Gehälter der Beschäftigten in Deutschland reduziert wurden. (df/dpa)