Dank zweier Tore von Oliver Burke hat Werder Bremen einen Sieg beim VfB Stuttgart eingefahren. Die Norddeutschen nutzen am Ende ihre Überzahl.
Vor 60.000 Fans in der ausverkauften Stuttgarter Arena brachte Leonidas Stergiou (19.) die Schwaben in Führung, Oliver Burke (32. und 90.) drehte die Partie. Stuttgarts Nick Woltemade sah in der 65. Minute Gelb-Rot.
In der Tabelle zog Werder an den Stuttgartern vorbei und ist mit 42 Punkten jetzt Neunter. Stuttgart (40 Zähler) rutschte auf Platz elf.
Die Stuttgarter übernahmen von Beginn an das Kommando, Werder reagierte mit Kompaktheit und setzte auf schnelle Umschaltmomente und Nadelstiche. Und es waren die Bremer, die die ersten Chancen hatten. So tauchte Oliver Burke über rechts plötzlich frei vor Alexander Nübel auf, scheiterte aber am Stuttgarter Schlussmann. Der war wenig später auch bei Chancen von Senne Lynen und Romano Schmid auf dem Posten.
In der wilden Anfangsviertelstunde hatte dann auch der VfB seine erste Chance, doch der Schuss von Nick Woltemade wurde von Amos Pieper in höchster Not geblockt.
Stergiou trifft zur Stuttgarter Führung
Doch wenig später war es dann auch schon passiert. Nach einem Pass von Angelo Stiller entwischte Leonidas Stergiou seinem Gegenspieler Schmid, umkurvte den aus seinem Tor herauslaufenden Michael Zetterer und schob zum 1:0 ein. Kurz danach bewahrte Zetterer sein Team vor Schlimmerem, als er gegen den frei vor ihm aufgetauchten Ermedin Demirovic klärte.
Doch die Bremer blieben dran und schlugen eiskalt zurück. In einer Phase, in der der VfB alles im Griff zu haben schien, ging es nach einer Balleroberung im Mittelfeld über Schmid und Weiser ganz schnell nach vorne. Burke wurde gegen hochstehende Schwaben in die Spitze geschickt und behielt im Duell mit Nübel die Nerven. Mit 1:1 ging es dann auch in die Pause – leistungsgerecht.
Zweite Halbzeit chancenärmer
Der zweite Durchgang konnte in Sachen Unterhaltsamkeit mit dem ersten zunächst nicht mithalten. In einer weiter ausgeglichenen Partie dauerte es bis zur 57. Minute bis zu ersten Chance. Die hatten die Stuttgarter. Woltemade kam nach einer schönen Flanke von Chris Führich frei zum Kopfball, setzte das Leder aber neben das Tor.
Woltemade fliegt vom Platz, Stuttgart will Protest einlegen
Der VfB erhöhte das Tempo, klare Torchancen sprangen dabei aber nicht heraus. Dann der Rückschlag für den VfB: In der 65. Minute sah Woltemade nach einem Foul an Weiser von Schiedsrichter Daniel Schlager Gelb-Rot. Es war eine harte Entscheidung, die für Frust und Ärger sorgte.
Der VfB kündigte ein Nachspiel an. Schiedsrichter Daniel Schlager habe eingeräumt, dass der Platzverweis eine Fehlentscheidung gewesen sei, sagte Vorstandschef Alexander Wehrle. Die Stuttgarter wollen Protest einlegen und gehen davon aus, dass Woltemade nicht gesperrt wird.
Stuttgart übersteht Unterzahl nicht
Werder versuchte, die Konfusion sofort zu nutzen. Zunächst klärte Finn Jeltsch so gerade noch vor Marvin Ducksch, danach setzte Felix Agu den Ball nach einer Weiser-Flanke per Kopf knapp über das Tor. In der Folge standen die Schwaben mit einem Mann weniger tiefer und ließen wenig zu.
Bis zur 85. Minute. Da zog Marco Friedl mal satt ab, Nübel ließ den Ball nach vorne klatschen, doch Fabian Rieder klärte mit dem langen Bein gegen den nachsetzenden Niklas Stark.
Doch wenig später war es dann doch passiert. Nach einem Steckpass von Leonardo Bittencourt tauchte erneut Burke vor dem Tor auf und schoss den Ball eiskalt flach in die Maschen zum 2:1.
Stuttgart in Berlin, Bremen gegen Bochum
Stuttgart empfängt am nächsten Spieltag Union Berlin zum Topspiel am Samstagabend (18.30 Uhr). Bremen empfängt zuvor den VfL Bochum (15.30 Uhr).