Der deutsche Markt wird für Vodafone zur Herausforderung.
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Weil die Wachstumsmärkte Türkei und Afrika für Vodafone aber gut abschnitten und der Konzern in der Heimat Großbritannien den Mobilfunker Three übernommen hat, kletterte der Gesamtumsatz im ersten Geschäftsquartal (Ende Juni) um 3,9 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in London mitteilte. Das um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe bereinigte Umsatzwachstum der Service-Erlöse – also ohne Geräteverkäufe – fiel mit 5,5 Prozent etwas besser aus als von Analysten zuvor gedacht. Die zuletzt gut gelaufene Aktie legte kurz nach Handelsbeginn bis zu 1,1 Prozent zu, gab die Gewinne aber schnell wieder ab.
In Deutschland lief es weiter wenig erbaulich. Nicht nur das Aus für das Nebenkostenprivileg belastete die Kabelsparte des Konzerns hierzulande im Vorjahresvergleich, auch im Mobilfunk mit Privatkunden läuft es noch nicht wieder rund. Dafür zog das Großhandelsgeschäft mit der Bereitstellung der Netze für den Partner 1&1 an. Der Umsatz mit Telefonie- und Datendiensten ging aus eigener Kraft um 3,2 Prozent zurück. Experten hatten aber mit einem noch deutlich schlechteren Wert gerechnet.
Nebenkostenprivileg drückt den Umsatz in Deutschland
Rund 2,9 Prozentpunkte des Rückgangs führt Vodafone auf das Aus des Nebenkostenprivilegs zurück. Seit Mitte des vergangenen Jahres dürfen Vermieter die Kosten für einen Fernsehkabelanschluss nicht mehr pauschal über die Miete als Nebenkosten abrechnen. Viele Vodafone-Kunden suchten sich daraufhin einen neuen Fernsehanbieter.