Stand: 24.07.2025 13:07 Uhr

Die Berliner Messe plant bis Herbst 2028 eine neue Halle, die die bestehende Halle 9 ersetzen und Platz für bis zu 5.000 Besucher bieten soll. Der Bau kostet rund 100 Millionen Euro. Ziel ist es, Berlin als internationalen Kongressstandort zu stärken.

Die Berliner Messe-Gesellschaft will für rund 100 Millionen Euro ein neues Kongresszentrum auf dem Gelände am Funkturm bauen. Das Gebäude soll die bisherige Halle 9 ersetzen und Platz für bis zu 5.000 Besucherinnen und Besucher bieten, sagte Messechef Mario Tobias am Donnerstag.
 
Der neue Standort soll demnach vor allem ein Raum für mittelgroße Events mit 1.500 bis 5.000 Teilnehmenden werden. Insbesondere in diesem Segment habe Berlin als wichtiger Messeort Nachholbedarf.

ITB an der Messe in Berlin (Quelle: dpa/abaca)

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„Berlin muss sich fortentwickeln, um weiter in der Spitze dabei zu sein“, sagte Tobias. Wien und Barcelona planten in den nächsten Jahren ebenfalls mit dem Ausbau ihrer Messestandorte. In London sollen den Angaben zufolge bis zum kommenden Jahr sogar zwei zusätzliche Kongresszentren entstehen. Hier müsse Berlin mithalten.
 
Im vergangenen Jahr kamen fast 13 Millionen Besucherinnen und Besucher für Messen und Kongresse nach Berlin, sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) am Donnerstag. Es gebe deutlich mehr Potenzial: Die Messe und die Tourismusgesellschaft Visit Berlin haben eine Analyse in Auftrag gegeben [visitberlin.de], wonach pro Jahr etwa 76 zusätzliche Kongresse in der Hauptstadt stattfinden könnten, mit etwa 215.000 zusätzlichen Teilnehmertagen.
 
Das neue, 12.000 Quadratmeter große Kongresszentrum soll helfen, diese Nachfrage zu bedienen. Neben einer 7.000 Quadratmeter großen Veranstaltungsfläche soll es auch Konferenz- und Ausstellungsräume geben.

Messe Berlin, historisches Hauptgebäude, Messehallen, Masurenallee, Solarranlage, Photovoltaik (Quelle: dpa/Ingo Schulz)

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Giffey sieht Investition in die Zukunft

„Wir planen einen Baustart im Herbst 2026“, betonte Messechef Tobias. Fertig werden soll das Gebäude bereits zwei Jahre später, also im Herbst 2028. Finanziert werde das Projekt durch Eigenmittel der Gesellschaft und über Kredite, so Tobias: „Die Nachfrage ist da.“
 
Wirtschaftssenatorin Giffey betonte, das Vorhaben habe den Rückhalt des Aufsichtsrats, des Senats und der Finanzverwaltung. Das Land werde die Messe dabei unterstützen, die 100 Millionen Euro teure Halle zu finanzieren. Es sei eine Investition in die Zukunft, so Giffey.

Sendung: rbb24 Abendschau, 24.07.2025, 19:30 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg