Sein Herz gehörte dem Theater – und doch flirtete er hin und wieder mit der aufregenden Film- und Fernsehwelt. Jetzt ist der Berliner Schauspieler Martin Seifert im Alter von 74 Jahren gestorben. Das berichtet die „Berliner Zeitung“.

Seiferts Nichte Nele Seifert bestätigte, dass ihr Onkel bereits am 15. Juli verstorben sei. Über die Todesursache ist derzeit nichts bekannt.

Seiferts Herz gehörte dem Theater

Seiferts Herz gehörte dem Theater

Foto: picture alliance / zb

Von 1978 bis 2017 war Seifert Mitglied des Berliner Ensembles und arbeitete zudem als Dozent an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. Hier hatte er Anfang der Siebzigerjahre sein eigenes Schauspielstudium absolviert. Martin Seifert arbeitete während seiner Karriere mit Regisseuren wie Leander Haußmann (66), Tom Tykwer (60) und Detlev Buck (63) zusammen. Bekanntheit erlangte er 1979 im DDR-Filmdrama „Bis daß der Tod euch scheidet“.

Das sozialkritische Filmdrama „Bis daß der Tod euch scheidet“ an der Seite von Katrin Sass (heute 68, damals 22) wurde zum ersten großen Erfolg für Martin Seifert (damals 28)

Das sozialkritische Filmdrama „Bis daß der Tod euch scheidet“ an der Seite von Katrin Sass (heute 68, damals 22) wurde zum ersten großen Erfolg für Martin Seifert (damals 28)

Foto: IMAGO/Capital Pictures

Martin Seifert spielte jede Rolle mit Leidenschaft

Auch seine TV-Rollen waren hochkarätig und vor allem vielseitig. Von der Blockbusterserie „Babylon Berlin“ über Krimiformate wie „Notruf 110“, „Tatort“ und „SOKO Wismar“ bis hin zu „In Aller Freundschaft“ – Martin Seifert verkörperte jede Rolle mit Leidenschaft. Von 2014 bis 2017 spielte er in insgesamt vier Filmen der erfolgreichen „Bibi & Tina“-Reihe den gutherzigen Butler Dagobert und eroberte damit auch die Herzen des jungen Filmpublikums.

Seiferts Nichte sagte gegenüber der „Berliner Zeitung“ über ihren Onkel: „Er liebte sein Publikum und wir alle haben ihn geliebt. Mein Onkel hätte gewollt, dass die Menschen, ob Familie, Freunde oder begeisterte Zuschauer, sich von ihm verabschieden können.“