Nach der Augsburger Radlnacht am vergangenen Samstag ist in sozialen Netzwerken die Diskussion um die Fahrradfreundlichkeit Augsburgs wieder entfacht. Während rund 2000 Radfahrerinnen und Radfahrer friedlich durch die Innenstadt fuhren, löst die Veranstaltung im Netz eine Diskussion zwischen verschiedenen Gruppen von Verkehrsteilnehmern aus. Um diese Punkte geht es. 

Wie berichtet, forderten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der privat organisierten Aktion mehr Sicherheit und bessere Wege für den Radverkehr in Augsburg. Ziel der Demonstration war es, die Politik zum Handeln zu bewegen und auf die Lücken im Radwegenetz aufmerksam zu machen. Doch der Tenor in den sozialen Netzwerken ist gemischt: Viele Kommentierende reagieren mit Kritik. Weniger an der Veranstaltung selbst, als am Verhalten einzelner Radfahrender. „Dann sollten die auch von den Radlern genutzt werden, und zwar hintereinander und nicht nebeneinander. Und wenn sie runterfahren, einfach mal ein Handzeichen geben. Die Autofahrer fahren auch nicht nebeneinander und müssen blinken“, schreibt eine Nutzerin. 

Ein anderer Kommentar verweist auf vermeintlich ungenutzte Radwege in der Stadt: „Dann nützt doch erst mal die vorhandenen Radwege. Donauwörther Straße z. B. – seh‘ da äußerst selten Radfahrer…“

In sozialen Netzwerken gibt es auch Kritik an Radfahrern

Trotz der Kritik gibt es Stimmen, die auf Verbesserungsbedarf hinweisen, aber auch an Radfahrende appellieren: „Ich bin dafür, dass mehr Radwege gebaut werden. Ich bin auch dafür, dass die Radfahrer ihre Klingel mal benutzen, anstatt mich mit Kinderwagen und Hund immer über den Haufen zu fahren. Dann wäre es auch super, wenn die Radfahrer mal in der Dunkelheit helle Kleidung anziehen würden und ihr Licht einschalten.“ Einige Beiträge betonen die Sicherheit und den Nutzen guter Infrastruktur, wenn der lückenlose Ausbau gelingt: „Wer würde nicht lieber auf einem breiten, gut markierten, idealerweise abgesetzten Radweg fahren, statt sich wie ein Stuntfahrer durch den Verkehrsdschungel zu kämpfen?“

Ein besonders kontrovers diskutierter Punkt ist die Wahrnehmung des Radverkehrs: Manche Kommentierende sehen im Radfahren ein Freizeitvergnügen und fordern eine Kostenbeteiligung. „Immer nur fordern, und die Allgemeinheit soll für deren Hobby bezahlen. Sorry, da sollte eine Kostenbeteiligung der Radfahrer angemessen sein.“ Dem widersprechen andere Nutzer deutlich: „Es soll aber auch Leute geben, die weder Auto noch Führerschein noch sonderlich viel Geld zur Verfügung haben. Denen bleibt dann kaum ein anderes Fortbewegungsmittel als das Fahrrad.“ Und: „Radfahren ist nicht primär ein Hobby, sondern ein Fortbewegungsmittel. Oder würdest Du alle, die zu Fuß irgendwohin gehen, auch als Hobby-Jogger oder Hobby-Geher bezeichnen?“ 

  • Jasmin Jud

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