Büromarkt Essen: Nachfrage hoch, aber weniger Abschlüsse

Nach einem dynamischen Jahresstart hat sich der Essener Büromarkt im zweiten Quartal spürbar abgekühlt. Das geht aus einer aktuellen Marktanalyse der BNP Paribas Real Estate hervor. Im ersten Halbjahr wurden insgesamt rund 34.000 Quadratmeter Bürofläche neu vermietet. Das sind zwar drei Prozent mehr als im Vorjahr, aber rund 36 Prozent weniger als im langjährigen Durchschnitt.

Größter Mieter war erneut die Stadt Essen: Mit zwei großen Abschlüssen, darunter eine Anmietung über 13.000 Quadratmeter, hat sie maßgeblich zum Halbjahresumsatz beigetragen. Insgesamt gingen knapp die Hälfte aller vermieteten Flächen an öffentliche Einrichtungen. Ein sehr hoher Wert im historischen Vergleich, schreiben die Immobilienexperten in einer Mitteilung.

Büroflächen in Essen: Mittelgroße Objekte im Fokus

Besonders gefragt waren im ersten Halbjahr Büroflächen zwischen 1.000 und 2.000 Quadratmetern. Dieses sogenannte mittelgroße Segment machte rund 21 Prozent des Gesamtmarkts aus – deutlich mehr als im Zehnjahresdurchschnitt. Kleine und mittlere Abschlüsse prägen weiterhin das Marktgeschehen in Essen. Trotz des verhaltenen Marktverlaufs steigen die Preise. Die Spitzenmiete in Essen kletterte auf 19 Euro pro Quadratmeter – vor allem im Südviertel. Die Durchschnittsmiete stieg sogar um 21 Prozent auf 14,60 Euro. Grund dafür ist vor allem der Nachfrageüberhang bei modernen und gut ausgestatteten Büroflächen.

Leerstand in Essen: Altflächen nehmen zu, moderne Flächen knapp

Der Gesamtleerstand auf dem Essener Büromarkt liegt derzeit bei rund 262.000 Quadratmetern. Das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig ist der Leerstand moderner Flächen um rund 24 Prozent gesunken. Der Anteil moderner Büroflächen am gesamten Leerstand liegt nur noch bei 12 Prozent. Aktuell befinden sich rund 35.000 Quadratmeter Bürofläche im Bau, 94 Prozent davon sind bereits vermietet.

Immobilienexperten rechnen mit einer leichten Erholung im weiteren Jahresverlauf. Vor allem kleinere und mittelgroße Abschlüsse sorgen derzeit für Stabilität. Ob das Jahresziel von rund 100.000 Quadratmetern Flächenumsatz erreicht wird, hängt auch von größeren Mietverträgen ab. Die Nachfrage nach modernen, ESG-konformen Flächen dürfte weiter hoch bleiben bei gleichzeitig knapper werdendem Angebot.

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