Mehr Grün, weniger Verkehr und neue Sitzgelegenheiten: Die Nerostraße in Wiesbaden soll künftig anders aussehen. Aktuell laufen bereits die Umbauarbeiten (wir berichteten). Während die Stadt von einer Aufwertung spricht, gibt es auch Kritik – vor allem wegen des Wegfalls von Parkplätzen.
Kritik an Parkplatzsituation
So kritisiert beispielsweise der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion FWG / Pro Auto, Christian Hill, die Pläne der Stadt scharf. Er wirft der Verwaltung vor, die Zahl der wegfallenden Parkplätze –insgesamt 37 – zu verharmlosen. „Dabei werden wieder einmal Dutzende von Parkplätzen in der Wiesbadener Innenstadt vernichtet und nicht nur ‚einige’, wie in der Pressemeldung (der Stadt) verharmlost wird“, so Hill.
Die Fraktion sehe den Wegfall von Parkplätzen sowohl für Anwohner als auch für Gewerbetreibende und deren Kunden als nicht nachvollziehbar und akzeptabel an. Hill befürchtet, dass der Wegfall von etwa der Hälfte der aktuellen Parkplätze den Parkplatzsuchverkehr weiter erhöhen und es Anwohnern trotz Parkausweis erschweren werde, einen wohnungsnahen Parkplatz zu finden. „Hier wird wieder rein ideologisch agiert“, so Hill. Besonders kritisch sieht er den Verweis auf Parkhäuser als Alternative. Ein Stellplatz dort koste fast 1500 Euro im Jahr. Das sei „geradezu eine Verhöhnung der arbeitenden Bevölkerung“, meint Hill. Er wirft den Verantwortlichen vor, keine Ahnung von der Lebensrealität vieler Menschen in der Innenstadt zu haben.
Hintergrund
Anstelle des beidseitigen Gehwegparkens sollen in der Nerostraße künftig klar markierte, wechselnde Parkflächen auf beiden Seiten für mehr Übersichtlichkeit und Sicherheit sorgen. Eine Tempo-20-Zone soll den Durchgangsverkehr entschleunigen. Insgesamt entfallen rund 37 Parkplätze. Bei den weiteren Umbauarbeiten werden entlang der gesamten Nerostraße sowie in der Jawlenskystraße zwölf große Pflanzkübel aus Holz aufgestellt, in denen Bäume gepflanzt werden. Die feierliche Eröffnung der umgestalteten Nerostraße ist dann für Ende August geplant.