Den hiesigen Pilzfreunden dürfte Lutz Jürgens kein Unbekannter sein. In den Herbstmonaten bietet er sonntags auf dem Anklamer Markt Pilzberatungen an. Ehrenamtlicher Pilzberater ist er seit 2019. Aufgewachsen ist er auf Usedom und Rügen und also schon immer an der Küste zu Hause. Schon von Kindesbeinen an durchstreifte er die Wälder Vorpommerns. Dabei hat er natürlich viele Pilze gefunden, einige hat er aber auch nur gesucht und dabei einiges erlebt.

Zur Ausbeute gibt es oft auch eine gute Geschichte

Damit geht es ihm wohl so, wie vielen anderen Sammlern auch. Zumindest habe er bei seinen Pilzberatungen festgestellt, dass es zur Ausbeute fast immer eine gute Geschichte zu erzählen gibt. Er selbst habe auch hin und wieder Artikel für Fachzeitschriften geschrieben, bis schließlich die Idee entstand, daraus ein Buch zu machen.

Das sollte allerdings kein Buch sein, um ausschließlich Pilze zu bestimmen, denn davon gibt es schon reichlich. Es sollte ein „Pilz-Lese-Buch“ sein. Also ein Buch, in dem man viel über ausgewählte Pilze erfahren kann. So geht es zum Beispiel darum, wann, wo und wie man sie findet, welche gefährlichen Doppelgänger es gibt, was man mit ihnen machen kann und welche Rolle sie in der Natur spielen. Dazu gibt es Geschichten aus einem vorpommerschen Dorf zu erfahren, aber auch zum Teil persönliche Dinge, die den vierfachen Vater abseits der Welt der Pilze während des Schreibens beschäftigten.

Das Ganze ist angelegt wie ein Tagebuch. Die 30 Kapitel ziehen sich durch ein ganzes Jahr und haben stets einen Speisepilz im Mittelpunkt, der zur jeweiligen Jahreszeit in Vorpommern auch gerade zu finden ist. Das Kapitel „Morcheln im Oberdorf“ zum Beispiel spielt Mitte April und beschäftigt sich mit einem der bekanntesten Frühjahrspilze, räumt zugleich aber auch ein, „dass Unbedarfte auf der Suche nach ihnen so gut wie chancenlos sind.“ Daneben erfährt man aber auch einiges über die Gewinnung von Birkensaft und wie es sich in einem Dorf lebt, dass aus zwei Oberdörfern besteht.

Vorfinanzierung per Buchbestellung

Das Buch heißt „Pilzen begegnen – Ein naturkundlicher Streifzug durch die Welt der Pilze“ und macht einerseits Lust, selbst auf Pilz-Pirsch zu gehen. Andererseits bietet es genug Information und Unterhaltung, um es damit auch auf dem heimischen Sofa auszuhalten. Zudem ist es von Hans Manhart illustriert worden, einem Kunsterzieher, Maler und Illustrator mit einer tiefen Leidenschaft für Pilze.

Morcheln gehören zu den beliebtesten Frühjahrspilzen, sind aber auch schwer zu finden. Die Illustration stammt von Hans Manhart.

Morcheln gehören zu den beliebtesten Frühjahrspilzen, sind aber auch schwer zu finden. Die Illustration stammt von Hans Manhart. (Foto: Hans Manhart)

Allerdings gibt es einen kleinen Haken, das Buch gibt es nämlich noch nicht. Es könnte zwar Ende Mai in den Druck gehen und im September im Handel erscheinen. Dafür müsste jedoch bis Ende Mai eine Vorfinanzierung in Höhe von rund 85.00 Euro beim „oekom Verlag“ eingehen.
Bei diesem sogenannten Crowdfunding kann man „einfach so“ Geld spenden oder ein Buch vorbestellen. Diese Vorbestellungen wiederum gibt es in verschiedenen Varianten. Sie reichen in Abstufungen von „nur Buch“ bis hin zu „Buch plus Nennung in der Danksagung und privater Pilzführung“ mit Lutz Jürgens in der Region.

Bis Mitte April sind so schon gut 3500 Euro zusammengekommen. Falls die Zielsumme nicht erreicht wird, werden alle eingegangenen Gelder zurücküberwiesen. Mehr Informationen und eine Leseprobe gibt es unter der Adresse: https://www.oekom-crowd.de/projekte/pilzen-begegnen/