Der blondeste Musikkabarettist Karlsruhes trifft auf das swingendste Blasorchester der Stadt: Beim „Fest“ tritt Gunzi Heil als Gast der KIT Big Band auf.

Probe der KIT Big Band mit dem Karlsruher Musikkabarettisten Gunzi Heil.

Vier Stimmen für den „Fest“-Sonntag: Gunzi Heil und das Big-Band-Gesangstrio Charlotte Helm, Marcel Buchholz und Dinah Schrieb (von links) bei der Probe der KIT Big Band unter Leitung von Günther Hellstern.

Foto: Felicitas Kininger

Aller guten Dinge sind drei. Das gilt offenbar auch für runde Geburtstage. Das Karlsruher Open-Air „Das Fest“ feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Und am Sonntag werden auf der Hauptbühne zwei noch eindrucksvollere Geburtstage gefeiert.

Zunächst führt der Bachchor beim Klassikfrühstück die imposante neunte Sinfonie von Ludwig van Beethoven auf – jenes Stück, mit dem der Chor im März sein 120-jähriges Bestehen bei einem bejubelten Kirchenkonzert gefeiert hat.

„Fest“-Konzert im Zeichen von 200 Jahren KIT

Und am Nachmittag präsentiert sich dann ab 16 Uhr die KIT Big Band mit einem Konzert, das unter dem Motto „200 Jahre KIT“ steht. Mit dabei ist als „Special Guest“ ein besonderer Gratulant: der Karlsruher Musikkabarettist Gunzi Heil. Was ist da zu erwarten?

Genaues verraten wollen beide Seiten noch nicht. „Wir planen einen einstündigen Streifzug durch die Big-Band-Literatur von Swing über Latin zu Soul, bei dem der Auftritt von Gunzi Heil die Kirsche auf die Torte setzen wird“, sagt Günter Hellstern, Leiter der Big Band.

Er freut sich, wie er sagt, vor allem darauf, „dass wir mit Big Band Jazz vor so großem Publikum zeigen können, dass diese Musik wirklich sehr unterhaltsam ist und weder elitär noch verstaubt.“ Wobei Hellstern betont: „Wir können uns über Publikumszuspruch nicht beschweren, wir haben immer volles Haus.“

KIT Big Band hat eine besondere Besetzung

Dass die KIT Big Band immer aufs Neue frisch daherkommt, mag auch an der Struktur liegen. Die Besetzung besteht aus KIT-Mitarbeitenden und Alumni, aber eben auch aus Studierenden, die oft nur vorübergehend dabei sind. „Wir haben keine kompletten Besetzungswechsel, denn wer einmal dabei ist, der bleibt meistens auch lange“, sagt Hellstern. „Aber es kommen immer wieder neue Kräfte dazu.“

Für ihn als Leiter liegt der Anspruch nicht zuletzt darin, den Gesamtsound mit der richtigen Jazz-Phrasierung zu erhalten. Hierzulande werde mitunter übersehen, dass Blasmusik sehr anspruchsvoll sein kann, etwa im Sinfonieorchester, aber auch in der Big Band. Wobei Hellstern auch den Anspruch mit Unterhaltung verbindet: „Wichtig ist mir auch die Arbeit mit der Rhythmusgruppe, denn von dort kommt der Drive dieser Musik.

Das gibt Dampf und Power.

Gunzi Heil

über das Auftreten mit einer Big Band

Für Gunzi Heil ist dieser Auftritt Freude und Herausforderung zugleich: „Ich habe mich über die Anfrage sehr gefreut, denn ich durfte schon einige Male mit Big Bands auftreten und weiß: Das gibt Dampf und Power, wie man es alleine an einem Instrument nicht erreichen kann“, sagt der versierte Pianist. „Das macht unglaublich Spaß.“

Jazz und Kabarett nähern sich von beiden Seiten

Dem gemeinsamen Programm habe man sich von beiden Seiten genähert: „Es gibt Elemente, die ich mit meinen Texten einbringe, die von der Big Band dann ihn ihren Sound übertragen werden. Und umgekehrt bekomme ich die schöne Aufgabe, einen klassischen Big Band Song vorzutragen.“

Bei der Vorbereitung habe man schnell gemerkt, dass man gut kommunizieren könne, sagt Hellstern. „Hilfreich ist, dass Gunzi ja selber Musiker ist – da spricht man unter Profis und versteht sich schnell.“ Das Programm sieht er als die Verbindung von zwei sich ergänzenden Elementen.

Kabarett als „Kirsche auf der Torte“

Gunzi Heil ist freilich wichtig, zu betonen, wo der Fokus dieses Konzerts liegt: „Das wird ein Big Band Auftritt mit einem Zwischenspiel mit mir als Special Guest.“ Und als Hellstern sagt: „Dieses Zwischenspiel wird die Kirsche auf der Torte“, wiegelt Heil ab: „Und selbst wenn: Von der Kirsche wird man nicht satt.“

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