Einschaltquoten von 57 Prozent zur besten Sendezeit. Auch im Landkreis Karlsruhe haben sich die deutschen Fußballerinnen viele Sympathien erspielt. Aber reicht das für einen dauerhaften Boom beim Frauenfußball?

Unfassbare Freude bei Torhüterin Ann-Katrin Berger (l).

Das Bild der Europameisterschaft aus deutscher Sicht: Torhüterin Ann-Katrin Berger feiert nach dem Elfmeterschießen gegen Frankreich mit ihren Mitspielerinnen.

Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Der Sommertraum 2.0 ist vorbei: Die deutschen Fußballerinnen sind nach großem Kampf gegen die Spanierinnen in der Verlängerung ausgeschieden.

Das Team von Bundestrainer Wück macht beste Werbung für den Frauenfußball

Das Team von Bundestrainer Christian Wück hat bei der Fußball-EM in der Schweiz beste Werbung für den Frauenfußball gemacht. Sei es bei eingefleischten Fußballfans oder bei nicht sportaffinen Fernsehzuschauern.

Das Halbfinal-Aus gegen Spanien sahen am Mittwochabend durchschnittlich 14,26 Millionen Menschen in der ARD. Das bedeutete einen Marktanteil von 57,6 Prozent.

Auch in unserer Region erspielten sich Ann-Kathrin Berger und ihre Kolleginnen viele Sympathien. Und eines mussten selbst Fußball-Machos am Stammtisch einräumen: Schauspieleinlagen und Schwalben á la Neymar gab es bei den Frauen nicht zu sehen.

Bleibt die Frage, ob die aktuelle Euphorie zu einem nachhaltigeren Boom beim Frauenfußball führen kann als in der Vergangenheit.

Denn an Erfolgen mangelte es auch bislang nicht, ganz im Gegenteil: Immerhin sind die DFB-Fußballerinnen zweifacherer Weltmeister, achtfacher Europameister und Olympiasieger von 2016.

Nur noch der FC Viktoria Berghausen stellt eine Frauenfußball-Mannschaft

In den Gemeinden nördlich von Karlsruhe sind fußballspielende Frauen Mangelware: Lediglich die Fußballerinnen vom FC Viktoria Berghausen halten in der Kleinfeld-Landesliga die Fahne hoch.

Die Pfinztalerin Maya Hentschel war sogar als Fan nach Basel gereist, um die deutsche Mannschaft live zu unterstützen.

Die Freizeitmannschaft des FV Liedolsheim, die nicht am offiziellen Ligabetrieb teilnahm, löste sich dagegen zuletzt auf.

Damit weitere Erfolge folgen können, braucht es mehr Spielerinnen: Also, liebe Mädchen: Tretet in die Vereine ein und eifert Spielerinnen wie Giulia Gwinn, Ann-Katrin Berger und Jule Brand nach.

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