Unfassbare Veränderung

Helen Mirren wird 80: So sah die Schauspielerin vor 60 Jahren aus

von teleschau

26.07.2025, 16:38 Uhr

26. Juli 2025 um 16:38 Uhr

Helen Mirren wurde erst spät zur Film-Ikone: Ihre größten Rollen kamen nach 40. Doch was machte sie davor? Und wie hat sie sich im Laufe der Jahre verändert?

Es gibt eine Anekdote aus ihrem Leben, die Helen Mirren, die heute (26. Juli) ihren 80. Geburtstag feiert, immer wieder gerne zum Besten gibt. Als sie noch jung war, in ihren 20ern, habe es eine Phase gegeben, in der sie von Zukunftsängsten und Unsicherheiten getrieben wurde. Da habe sie schließlich eine indische Handleserin aufgesucht, und die sagte ihr voraus, dass sie einmal sehr erfolgreich sein werde. Allerdings, so schränkte die Hellseherin ein, erst später im Leben, wenn sie jenseits der 40 sei.

ANZEIGEHelen Mirren Als junge Schauspielerin feierte Helen Mirren zahlreiche Erfolge auf der Theaterbühne. Keystone/Getty Images

Sie sei deswegen am Boden zerstört gewesen, so erzählt Mirren die Geschichte weiter, doch es nützte nichts. Sie musste sich gedulden, bis sich der große Erfolg als Filmschauspielerin einstellte und sie ihre bekanntesten Rollen spielte. In Robert Altmans „Gosford Park“ (2001) zum Beispiel. Oder in der Filmbiografie „Hitchcock“ (2012). In der Fernsehproduktion „Elizabeth I“ (2005). Und – natürlich – im Biopic „Die Queen“ (2006). 

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Sie musste sich auch gedulden, bis sie die bedeutendsten Preise einfahren sollte, Emmys, Golden Globes, einen Oscar, die Ehrung zur Dame Commander, den Lebenswerk-Preis bei der Berlinale. Nun feiert Mirren, die erfolgreiche britische Schauspielerin, ihren 80. Geburtstag.

Caligula Ein Skandalfilm seiner Zeit: Helen Mirren spielte in Tinto Brass‘ „Caligula“ (1979) Caesonia, die Ehefrau des Titel gebenden römischen Imperators. IMAGO / Allstar Helen Mirrens Durchbruch ist nicht klar identifizierbar

Der große Erfolg stellte sich bei Mirren nicht nur spät ein, er kam auch schleichend. Der eine große Durchbruch, der eine Karriere sonst in ein Davor und ein Danach aufteilt, ist bei ihr schwer auszumachen. War es vielleicht die Liebeskomödie „Das Mädchen vom Korallenriff“ (1969), wo sie ihre erste große Kinorolle spielte und das gleich unter der Regielegende Michael Powell? 

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Oder der Gangsterfilm „Rififi am Karfreitag“ (1980), in dem sie die Frau eines Gangsters (Bob Hoskins) spielte? Oder doch das Fantasy-Epos „Excalibur“ (1981) von John Boorman, mit dem sie einem breiten Publikum bekannt wurde?

Fu Manchu Eine ihrer früheren Rollen: 1980 war Helen Mirren an der Seite von Peter Sellers (1925 – 1980) in der Komödie „Das boshafte Spiel des Dr. Fu Man Chu“ zu sehen. 2004 Getty Images Zwischen Arthouse-Projekten und Skandalfilmen

Vielleicht ließ der Durchbruch deshalb so lange warten, weil Mirren am Anfang ihrer Karriere eher in Filmen mitwirkte, die man kaum ins Fach Mainstream einordnen würde. 

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„Cal“ (1984) zum Beispiel handelt zwar von einer – sonst publikumswirksamen – Romanze zwischen einem IRA-Aktivisten und der Witwe eines protestantischen Polizisten. Doch es ist auch ein ambitioniertes politisches Drama vor dem Hintergrund konfessioneller und sozialer Konflikte in Nordirland.

Oder sie spielte in Filmen, die zu polarisieren verstanden. Wie Tinto Brass‘ „Caligula“ (1979), wo in die Darstellung der Ausschweifungen am Hof des römischen Kaisers auch explizite Sexszenen gemischt sind. Oder die Arthouse-Produktion „Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber“ (1989) von Peter Greenaway, die dazu noch inhaltlich harter Tobak war. 

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Mirren verkörpert eine Frau, deren Liebhaber von ihrem brutal-obszönen Mann ermordet wird. Ihr Racheakt: Sie lässt die Leiche von einem Koch zubereiten und serviert dann das Mahl ihrem Gatten zum Dinner.

ANZEIGEExcalibur (1981) Bei den Dreharbeiten zu John Boormans Fantasy-Klassiker „Excalibur“ lernte Mirren den Schauspieler Liam Neeson kennen und lieben. Das Bild zeigt sie in ihrer Rolle als Morgana mit Mordred-Darsteller Robert Addie. Orion Pictures Helen Mirrens Weg vom Theater zum Film

Aber: Ohne die „Segnungen der Jugend“, wie der Filmkritiker Michael Althen über den kürzlich verstorbenen Schauspieler Gene Hackman sagte, musste wohlgemerkt nur Mirrens Filmkarriere auskommen. Eine Frühstarterin war sie dagegen als Theaterschauspielerin. 

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Mit 18 schon stand die Tochter einer Engländerin aus der Arbeiterschicht und eines russischen Aristokraten auf der Bühne. Hier spielte sie für die renommiertesten Theaterhäuser Englands, darunter das Old Vic, die größten Rollen – allen voran die Shakespeare-Frauen Cleopatra aus „Antonius und Cleopatra“, die die 20-Jährige schlagartig berühmt machte, Rosalind aus „Wie es euch gefällt“ und Lady Macbeth aus „Macbeth“.

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Trotzdem gab Mirren, die einige Zeit lang ihr Luxus-Anwesen vermietete, bald doch dem Film den Vorzug, wobei sie sich in ihren ersten Rollen nicht selten hüllenlos zeigte. Wie in „Savage Messiah“ (1972), Ken Russells Filmbiografie über den französischen Künstler Henri Gaudier-Brzeska. Von Oberflächlichkeit oder gar Preisgabe feministischer Grundsätze kann hier aber keine Rede sein. 

Der Grund ist vielmehr pragmatischer Natur: „Es ging ums Überleben als Filmschauspielerin“, sagte Mirren 2010 der „Zeit“. „Deshalb habe ich mich auch nie geschämt, einen Job des Geldes wegen anzunehmen. Ich sage immer: Ich zog meine Kleider aus, um meine Heizkosten bezahlen zu können.“

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Cal Dass Helen Mirren am Anfang ihrer Filmkarriere oft leicht bekleidet vor der Kamera stand, hatte einen profanen Grund: „Ich zog meine Kleider aus, um meine Heizkosten bezahlen zu können“, sagte sie dazu trocken. Hier sieht man die Schauspielerin mit John Lynch in dem politischen Liebesdrama „Cal“ (1984). IMAGO / United Archives Wie tickt Helen Mirren privat?

Eine „Spätzünderin“ war Mirren in Liebesangelegenheiten. 1997 erst, mit 52 Jahren, heiratete die Schauspielerin zum erstem Mal. Der Glückliche an ihrer Seite ist bis heute der US-Regisseur Taylor Hackford, den sie 1985 während der Dreharbeiten ihres gemeinsamen Films „White Nights – Die Nacht der Entscheidung“ kennenlernte und mit dem sie seit 1986 in einer Beziehung lebte. Zuvor war sie mit dem Schauspieler Liam Neeson liiert, mit dem sie zusammen in „Excalibur“ zu sehen war.

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Kinder hat Mirren nie bekommen. Warum? Weil sie „immer die Arbeit über alles“ gestellt habe, sagte sie 2016 der Zeitung „The Sunday Times“. Und bereut hat sie diese Prioritätensetzung offenbar nie. „Ich hatte nie das Bedürfnis nach einem Kind und fühlte nie den Verlust eines Kindes.“ Und immer wenn die Kinderfrage aufkam, antwortete sie oft und gerne: „Ich habe absolut keinen Mutterinstinkt.“

Das verdient Respekt und Verständnis, auch wenn manch „langweilige alte Männer“, so Mirren, ihre Entscheidung diesbezüglich immer wieder infrage stellten. Zumal sie Kinder liebt, wie sie 2007 gegenüber „Contactmusic“ betonte. Und in gewisser Weise hat sie ja doch eine Familie gegründet. Hackford, ihre große Liebe, brachte zwei Söhne aus früheren Ehen in die Beziehung, und um die habe sie sich immer „mit großer Freude“ gekümmert, so Mirren.

Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber (1989) Noch ein Skandalfilm: In „Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber“ (1989) spielt Helen Mirren eine Frau, die sich auf abgründige Weise an ihrem brutalen Ehemann rächt. ZDF / Telefilm