Offenbar plant Sony, die eigenen Titel der PlayStation Studios zukünftig auch gezielt auf anderen Plattformen – darunter die Xbox – zu veröffentlichen. Darauf deutet eine neue Stellenanzeige des Unternehmens hin. Doch einem Insider zufolge können PlayStation-Fans aufatmen: Eine zeitliche Exklusivität soll bestehen bleiben.

Während Microsoft bereits seit geraumer Zeit seine eigenen und vormals Xbox-exklusiven Videospiele auch für andere Plattformen veröffentlicht und sich als erfolgreicher Multiplattform-Publisher präsentiert – gemessen an den Verkaufszahlen soll „Forza Horizon 5“ Berichten zufolge der bislang erfolgreichste PS5-Titel des Jahres sein -, scheint auch bei Sony ein Umdenken stattzufinden. 

Befeuert wurden die Spekulationen um Sonys geplanten Multiplattform-Push durch eine Stellenanzeige des japanischen Unternehmens. So ist man aktuell auf der Suche nach einem Mitarbeiter für die neu geschaffene Position des Senior Director of Multiplatform & Account Management, um die kommerzielle Präsenz auch außerhalb der eigenen Plattform zu stärken.

Ein strategischer Schritt, der nicht bei allen PlayStation-Fans gut ankommt – besonders die Hardcore-Verfechter der Marke zeigen sich empört. Doch womöglich verfolgt Sony seine Multiplattform-Strategie nicht ganz so aggressiv wie Microsoft, sondern setzt stattdessen auf einen „verzögerten“ Ansatz. Davon ist zumindest ein bekannter Insider überzeugt.

Insider: PlayStation-Spiele bleiben auch zukünftig mindestens 1 Jahr exklusiv

Sony wird die Titel der PlayStation Studios „frühestens nach mindestens einem Jahr auf anderen Plattformen veröffentlichen“. Das schrieb jetzt der bekannte Leaker Detective Seeds in einem neuen Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X (via Tech4Gamers), in dem er eine „Aufschlüsselung der PlayStation-Stellenanzeige“ darlegte.

Ausnahme der sogenannten „Out of Year Mid Range“-Strategie seien Live-Service-Spiele, die „voraussichtlich zeitgleich auf dem PC erscheinen werden“. Außerdem weist der Insider auf die nächste Xbox hin, die laut Berichten auch Zugriff auf Drittanbieter-Stores wie Steam ermöglichen wird. Dadurch könnten Sonys PC-Veröffentlichungen ohnehin auf einer Xbox gespielt werden – ein Szenario, mit dem Sony seinem Kenntnisstand nach einverstanden sei. 

Der Begriff „Account Management“ in der Stellenbeschreibung beziehe sich zudem auf „die Verwaltung des bestehenden Portfolios, also der Titel, die bereits Multiplattform-Spiele sind“. Und die strategische Planung für Multiplattform-Spiele scheint weiterhin „ein Zeitfenster von 12 bis 18 Monaten“ vorzusehen.

Sonys bisherige Strategie: Exklusivität mit Augenmaß

Detective Seed selbst erklärte zudem, dass ihm die „Exklusivität egal ist, solange ich spielen kann, wo ich will“. Zudem sei er „nicht überrascht, dass diese Position geschaffen wurde“. Seine Einschätzung: „Der ‚Konsolenkrieg‘ existiert nicht mehr, und ich denke, dass PlayStation mit dem bevorstehenden neuen Microsoft-Gaming-Gerät jemanden haben möchte, der speziell überwacht, was sie auf andere Plattformen bringen und was nicht.“

Und unwahrscheinlich erscheint das von Detective Seeds vorausgesagte Szenario keineswegs: Bereits die PC-Portierungen von Sony, die seit dem August 2020 erfolgen und mit „Horizon: Zero Dawn“ ihren Anfang nahmen, erscheinen frühestens ein Jahr nach dem PS5-Release.

Hermen Hulst, Leiter der PlayStation Studios, bestätigte erst letzten Monat, dass die Auswahl der Titel für PC-Portierungen sehr sorgfältig getroffen werde. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die PS5 auch weiterhin das beste Erlebnis bietet.

Und auch Sony-Präsident Nideaki Nishino erklärte, dass man sich seiner aktuellen Strategie „verpflichtet“ fühle und „keine dringende Notwendigkeit“ bestehen, „einen Kurswechsel vorzunehmen“. Auf Nachfrage zu Microsofts Multiplattform-Strategie erklärte er lediglich, „dass Wettbewerb im Geschäft gesund ist und uns zu Innovationen antreibt“.

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