Palästinenser: 16 Tote bei Schüssen auf Wartende bei NahrungsmittelausgabeIm Gazastreifen sollen israelische Soldaten nach palästinensischen Angaben erneut Menschen beim Warten auf humanitäre Hilfe getötet haben. 16 Palästinenser seien ums Leben gekommen, als sie nahe dem nördlichen Grenzübergang Zikim auf Lastwagen mit humanitärer Hilfe warteten, erklärten Ärzte des Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza. Weitere 300 Menschen erlitten demnach Verletzungen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
Internationale Hilfsorganisationen beschreiben die Lage der rund zwei Millionen Palästinenser in dem Küstengebiet als verzweifelt. Da Israel nur wenig humanitäre Hilfe in das abgeriegelte Küstengebiet lässt, hungert der Großteil der Bevölkerung. Nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums starben bereits mehr als 100 Menschen an Unterernährung, 80 Prozent von ihnen Kinder.
Israel bestreitet, dass es im Gazastreifen eine Hungerkatastrophe gebe. Für den Mangel an Lebensmitteln macht Israel die UN-Organisationen verantwortlich, die die Hilfslieferungen im Gazastreifen nicht verteilen würden. Die UN betont wiederum, dass das israelische Militär meistens für keine sicheren Transportwege im Inneren des Küstenstreifens sorge.
Wie die für die Genehmigung und Koordinierung der Hilfstransporte zuständige israelische Militärbehörde Cogat mitteilte, seien am Freitag 100 Lastwagen mit humanitärer Hilfe in den Gazastreifen eingefahren. UN-Organisationen hätten die Güter verteilt. In den vergangenen Wochen erreichten nach UN-Angaben nur wenige Hilfskonvois das Gebiet. Für eine ausreichende Versorgung wären diesen Angaben zufolge mindestens 500 Lastwagen am Tag nötig.