Kräftiger und langanhaltender Regen, Gewitter, Sturm und Abkühlung: Der Juli endet ganz anders, als er begonnen hat – und in den nächsten Tagen soll es am Alpenrand und an der Nordseeküste richtig ungemütlich werde.
Sehr viel Niederschlag in kurzer Zeit ließ am Samstag bereits in Teilen Bayerns Straßen überfluten und Keller volllaufen. Allein bei der Feuerwehr Nürnberg seien am Samstagnachmittag mehr als 300 Notrufe eingegangen, teilten die Einsatzkräfte mit. Innerhalb von drei Stunden seien 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen.
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Im Zusammenhang mit dem Wetter seien etwa 150 Einsätze gefahren worden – überwiegend wegen vollgelaufener Keller. Zudem habe in einer Tiefgarage das Wasser etwa einen Meter hoch gestanden. Straßen waren laut Feuerwehr bis zu 50 Zentimeter hoch mit Wasser geflutet. Verletzte oder größere Schäden gab es laut Mitteilung zunächst nicht. Am Abend hörte der Regen in Nürnberg auf.
Die ganze Woche unter 25 Grad.
Sonja Stöckle, Meteorologin vom Deutschen Wetterdienst
Der Hochsommermonat Juli fühlt sich in seinen letzten Tagen eher frühherbstlich an. „Es ist aber nichts Extremes zu erwarten“, sagte Meteorologin Sonja Stöckle vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach am Sonntag voraus. Vor allem an der Nordsee und am östlichen Alpenrand kann es dennoch richtig ungemütlich werden.
Die Feuerwehr in Nürnberg wurde zu einer Vielzahl von Einsätzen gerufen.
© dpa/extremwetter.tv/Bern März
„Die ganze Woche unter 25 Grad“, sagte Stöckle für die ganze Republik vorher. Mancherorts seien nur noch maximal 18 Grad zu erwarten. Das Sommer-Feeling 2025 mit Baden, Biergarten und Bratwurst sei aber noch längst nicht Geschichte. „Der August kommt ja erst noch.“
An der Nordseeküste erwarten die Meteorologen in den nächsten Tagen kräftigen Wind und viel Niederschlag. Über dem Wasser seien auch Orkanböen möglich, auf dem Festland voraussichtlich aber nur stürmische Böen, sagte Stöckle. Höhepunkt des Nordsee-Sturms sei am Mittwoch, zum Wochenende und damit dem Start in den August schwäche er sich wieder ab.
Schauer und Gewitter in ganz Deutschland
Am Alpen-Ostrand regne es bereits seit dem Wochenende stark, sagte Stöckle. Mit 80 bis 100 Litern pro Quadratmetern sei das punktuell auch unwetterartig. Dies sei am Alpenrand aber keine Seltenheit, „die können damit meist umgehen“. Für einige Gebiete besteht die Gefahr von Dauer- und Starkregen noch bis Dienstag.
Wanderwetter sieht die Meteorologin allerdings gar nicht. „Es ist meist anhaltender Regen und die Wege sind sehr matschig.“ Die Rutschgefahr sei erhöht. „Man sieht auch nichts, die Berge sind in den Wolken“, sagte Stöckle. „Bei dem Wetter sollte man vielleicht einfach mal in die Therme gehen.“ Mit Schnee sei erst oberhalb von 2.500 Metern zu rechnen, aber nur mit ein paar Flocken.
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Im übrigen Deutschland ziehen immer wieder Schauer und Gewitter durchs Land, punktuell sei auch Starkregen möglich, aber keine extremen Niederschläge. Wo genau? „Das lässt sich nicht so genau lokalisieren“, sagte Stöckle. Der teils anhaltende Regen habe auch Vorteile: „Meinen Garten freut das.“ (dpa)