Russlands Präsident Wladimir Putin kündigt bei der Abnahme eines großen Flottenmanövers den Umbau und eine weitere Aufrüstung der Marinestreitkräfte an. Bereits bis Jahresende würden zwei Marineinfanteriebrigaden in Divisionen umgewandelt, weitere drei in Kürze, sagt Putin. „Dadurch steigen Schlagkraft und Kampfmöglichkeiten der Flotte enorm“, sagt er. An dem fünftägigen Manöver, das am russischen „Tag der Marinestreitkräfte“ zu Ende ging, nahmen nach offiziellen Angaben mehr als 150 Kriegs- und Versorgungsschiffe, 120 Flugzeuge und Hubschrauber sowie mehr als 15.000 Soldaten teil. Die Militärübungen liefen gleichzeitig in der Ostsee, im Arktischen und im Pazifischen Ozean sowie im Kaspischen Meer. Ziel der Übung ist nach Darstellung Moskaus die Abwehr eines großangelegten Angriffs zur See.
+++ 14:29 Parlament in Litauen verhandelt über Ausschluss von Russen aus politischen Organisationen +++
Die konservative Partei Vaterlands Union-Litauische Christdemokraten (TS-LKD) haben einen Gesetzentwurf ins litauische Parlament eingebracht. Der Entwurf zielt darauf ab, litauische Bürger, die auch die Staatsbürgerschaft feindlicher Staaten besitzen, daran zu hindern, politische Organisationen zu gründen oder ihnen beizutreten. Berichten des litauischen Staatssicherheitsministeriums (SSD) zufolge gelten Russland, Weißrussland und China als feindliche Staaten gegenüber Litauen. „Bürger von Staaten, die Litauen feindlich gesinnt sind, insbesondere solche mit Verbindungen zu russischen Oligarchen, könnten versuchen, über politische Parteien Einfluss auszuüben. Um solche Aktivitäten zu verhindern, verhängen wir Beschränkungen für solche Personen, die weder Gründer noch Mitglieder politischer Parteien werden und diese finanziell unterstützen, sei es durch die Zahlung von Mitgliedsbeiträgen oder auf andere Weise“, sagt Dalia Asanavičiūtė-Gružauskienė, eine der Initiatorinnen des Projekts.
+++ 13:55 Kampf um Pokrowsk: Ukrainischer Militär über russisches Vorrücken und Teilkeil +++
Der Sprecher der ukrainischen Truppengruppierung „Chortyzja“ berichtet von Fortschritten der russischen Truppen nahe Pokrowsk in der Region Donezk. Diese seien zwischen Kostjantyniwka und Pokrowsk weiter vorgerückt, sagt Viktor Tregubow im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Suspilne. Er spricht von einem Teilkeil zwischen den Städten, den die Russen versuchten auszubauen. Ihr Ziel sei es, Pokrowsk von Osten her zu umgehen und halb einzukesseln. Die Gefahr eines direkten Angriffs auf die Stadt sieht er bisher jedoch nicht, da die russische Seite in dem Fall von großen Verlusten ausgehen müsse. Die ukrainischen Soldaten versuchten, den Angreifern so hohe Verluste wie möglich zuzufügen, die Offensive zu verlangsamen und zurückzudrängen.
+++ 13:05 Russische Truppen sollen an mehreren Stellen vorankommen +++
Die russische Armee kommt, so wie es aussieht, an mehreren Stellen der Fronten im Norden und Osten der Ukraine voran. Laut dem ukrainischen Open-Source-Projekt „DeepStateMap“ rückten die russischen Truppen in der Nähe von Vovchanskiye Khutory in der Region Charkiw sowie von Yablunivka und Horikhove in der Region Donezk vor.
+++ 12:29 Ukraine: 78 Drohnen abgewehrt +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben 78 von 83 russischen Drohnen seit gestern Abend abgewehrt. Die verbliebenen fünf Drohnen seien in drei Orten eingeschlagen. Neue Drohnenangriffe werden am Mittag unter anderem aus Odessa gemeldet. Der Bürgermeister der Hafenstadt schreibt bei Telegram, es seien Explosionen zu hören, die Flugabwehr sei im Einsatz. Die ukrainischen Streitkräfte teilen auf Telegram ein Video, auf dem zu sehen ist, wie eine Drohne ins Meer stürzt.
+++ 11:57 Gouverneur: Leichen in Haus in Front-Dorf entdeckt +++
Die Leichen von zwei Menschen wurden nach ukrainischen Angaben in einem zerstörten Wohnhaus kurz hinter der Frontlinie in der Region Saporischschja entdeckt. Bei den Toten handelt es sich um eine 74-jährige Frau und einen 66-jährigen Mann, wie Saporischschjas Gouverneur mitteilt. Russland habe das Dorf Stepnohirsk gestern mit Raketenwerfern beschossen und das Haus getroffen. Daraufhin sei ein Brand ausgebrochen. Stepnohirsk ist etwa zwei Kilometer von der Front entfernt.
+++ 11:15 Kreml begründet Absage von Flottenparade +++
Mit Sicherheitsproblemen begründet der Kreml die Absage der alljährlichen Flottenparade in St. Petersburg zum Tag der Marine. „Das hängt mit der allgemeinen Lage zusammen, aus Sicherheitserwägungen, das geht über alles“, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Präsident Wladimir Putin hatte die Flottenparade 2017 eingeführt. Im Leningrader Gebiet, das St. Petersburg umgibt, wurden offiziellen Angaben nach am Morgen mehr als zehn Drohnen abgeschossen. Eine Frau wurde demnach durch herabfallende Drohnentrümmer leicht verletzt. Der Petersburger Flughafen Pulkowo war am Morgen stundenlang für Starts und Landungen gesperrt. „The Insider“ meldet, wegen eines Drohnenangriffs seien mehr als 90 Flüge gestrichen worden oder verspätet. Gegen 11 Uhr habe die Luftfahrtbehörde die Wiederaufnahme des Betriebs erklärt. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 11:03 Russland will knapp 100 Drohnen abgefangen haben +++
Das russische Militär habe letzte Nacht 99 ukrainische Drohnen zerstört, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die meisten Drohnen wurden demnach in Gebieten nördlich der Ukraine abgefangen.
+++ 10:33 Ölpest im Schwarzen Meer wohl schlimmer als bisher bekannt +++
Die Havarie von zwei Öltankern vor der russischen Küste im Schwarzen Meer hat anscheinend größere Schäden verursacht, als russische Behörden einräumen. Laut „Spiegel“-Recherchen werden rund sieben Monate nach dem Unglück noch immer giftige Ölklumpen an die Küste gespült. Tausende Liter Öl befinden sich noch in den gekenterten Schiffsteilen und wurden bisher nicht abgepumpt. Zudem gebe es Hinweise, dass die Tanker schwerer abbaubare Schwerölsorten geladen haben könnten als angegeben. Die mehr als 50 Jahre alten Öltanker waren Mitte Dezember bei schwerer See in der Meerenge von Kertsch zwischen dem russischen Festland und der von Moskau annektierten Halbinsel Krim gekentert. Mehr dazu lesen Sie hier.
+++ 09:52 Partisanen-Bewegung: Sabotageaktion stört russische Militärlieferungen per Schiene +++
Die proukrainische Partisanen-Bewegung „Atesh“ berichtet von einer neuen Sabotageaktion im russisch besetzten Gebiet im Süden der Ukraine. Auf einer Eisenbahnstrecke in der Region Cherson habe ein „Agent“ einen Elektronik-Kasten beschädigt und so den Betrieb der Eisenbahninfrastruktur gestört, teilt „Atesh“ in sozialen Medien mit. „Dies führte zu einer vorübergehenden Unterbrechung und Verzögerung der Lieferungen von Militärgütern und Treibstoff in Richtung Melitopol, einem wichtigen Logistikzentrum der Besatzer.“ Unabhängig überprüfbar ist dies nicht.
+++ 08:57 Historikerin: Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen der Sowjetunion und Russland +++
Die KSZE-Gespräche zwischen Ost und West in der Zeit des Kalten Kriegs werden häufig als mögliche Blaupause für Verhandlungen mit dem heutigen Russland gesehen. Doch die Lage sei heute eine andere, sagt die Historikerin Yuliya von Saal im Interview mit ntv.de. „Russland will keinen Frieden in Europa. Deshalb fehlt die Basis für einen vergleichbaren Dialog.“ Bei allen Unterschieden habe es zwischen den Blöcken im Kalten Krieg ein gemeinsames Interesse gegeben: Deeskalation und friedliche Koexistenz. „Das ist die minimale Voraussetzung, um zu einem Dialog zu kommen. Das haben wir jetzt leider nicht. Es gibt diesen minimalen Konsens mit Russland nicht. Für die Beendigung Russlands Krieges in der Ukraine können wir einen Dialog wie den KSZE-Prozess daher leider nicht als Instrument nutzen.“
+++ 08:14 Region Sumy beklagt weitere Opfer: Männer durch Explosion getötet +++
Die Militärverwaltung der ukrainischen Region Sumy berichtet von Toten und Verletzten. Zwei Männer im Alter von 50 und 56 Jahren seien am Freitag getötet worden, als eine Mine auf dem Gebiet der Siedlung Esman explodierte. Zudem seien in der Region Sumy insgesamt vier Menschen durch Drohnenangriffe verletzt worden. Binnen 24 führte Russland den Angaben zufolge fast 70 Angriffe auf 33 Ortschaften in Sumy durch. Die Rede ist dabei etwa von Sprengstoffabwürfen von Drohnen und dem Einsatz von Lenkbomben.
+++ 07:40 Ukrainische Brigade: Mechanisierter Angriff nahe Pokrowsk abgewehrt +++
Die Kämpfe nahe der ostukrainischen Stadt Pokrowsk halten an: Ein von der 155. ukrainischen Brigade veröffentlichtes Video soll einen russischen Angriff nördlich der Siedlung Shevchenko zeigen. Der ukrainische Telegramkanal „DeepState“ schreibt, zum ersten Mal seit langer Zeit habe Russland einen mechanisierten Angriff – also mit gepanzerten Fahrzeugen oder Panzern – durchgeführt und schweres Gerät eingesetzt, um die Verteidigungslinien zu durchbrechen. Laut der 155. Brigade wurde der Angriff abgewehrt. Die gesamte Kolonne sei zerstört worden, heißt es weiter. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht. Russische Streitkräfte versuchen seit Monaten den Straßen- und Eisenbahnknotenpunkt Pokrowsk einzukreisen.
+++ 06:54 Nach Jahrzehnten gibt es wieder Direktflüge von Moskau nach Pjöngjang +++
Russland nimmt Direktflüge von Moskau in die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang wieder auf, teilen russische Behörden mit. Der erste Flug zwischen den Hauptstädten seit Mitte der 1990er Jahre startet laut der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Ria um 19 Uhr vom Flughafen Sheremetyevo mit einer Kapazität von 440 Passagieren. Die russische Zivilluftfahrtbehörde Rosaviatsia erteilt Nordwind Airlines die Genehmigung, zweimal pro Woche Flüge durchzuführen. Laut Verkehrsministerium sollen die Flüge vorerst einmal im Monat stattfinden, „um eine stabile Nachfrage aufzubauen“. Nordkorea ist einer der wichtigsten Unterstützer Moskaus beim Angriffskrieg gegen die Ukraine.
+++ 06:22 Analysten rechnen mit sehr viel größeren russischen Angriffen im Herbst +++
Die Analysten vom Institute for the Study of War (ISW) gehen davon aus, dass Russland noch größere Angriffe auf die Ukraine plant und die russische Verteidigungsindustrie ihre Kapazitäten für die Produktion von Raketen und Drohnen erhöht. Zuletzt habe bei Angriffen bereits die Raketenkonzentration zugenommen, schreibt die Denkfabrik in Washington. „Die zunehmende Raketen- und Drohnenproduktion Russlands wird es Russland wahrscheinlich ermöglichen, im Herbst 2025 weiterhin zunehmend größere Angriffe gegen die Ukraine durchzuführen.“ Das ISW schätzte zuvor, dass russische Streitkräfte „bis November 2025 in einer einzigen Nacht bis zu 2000 Drohnen gegen die Ukraine einsetzen könnten, sollte sich das derzeitige Muster des nächtlichen Einsatzes russischer Drohnen fortsetzen“. Das ISW betont, wie wichtig angesichts immer umfangreicherer Angriffe die westliche Unterstützung für den Ausbau der ukrainischen Luftabwehr sei – insbesondere durch US-amerikanische Patriot-Luftabwehrsysteme, die russische ballistische Raketen wirksam abwehren können.
+++ 05:44 Rubio: Trump verliert die Geduld mit Putin +++
US-Präsident Donald Trump hat wiederholt seine Enttäuschung über Russlands Machthaber Putin geäußert. Nun sagt auch US-Außenminister Marco Rubio in einem Interview mit Fox News, dass Trump angesichts der Sinnlosigkeit seiner Gespräche mit Putin über den Krieg in der Ukraine die Geduld verliere. Ihm zufolge sei der amerikanische Präsident weiterhin an einem Ende des Krieges in der Ukraine interessiert. Trump wünsche sich jedoch konkrete Maßnahmen, die darauf abzielten. „Dies ist nicht sein Krieg, aber er möchte, dass er endet“, teilt Rubio weiter mit.
+++ 04:03 Russen greifen Region Sumy an – drei Verletzte gemeldet +++
Russische Streitkräfte haben einen nächtlichen Angriff auf die ukrainische Oblast Sumy im Nordosten des Landes gestartet, wie lokale Behörden berichten. Der Angriff habe sich gegen die zivile Infrastruktur im Bezirk Kovpakiv der Stadt Sumy gerichtet. Laut dem Gouverneur der Region, Oleh Hryhorov, wurden bei dem Angriff drei Menschen verletzt, darunter ein 43-jähriger Mann. Alle Verletzten seien ins Krankenhaus eingeliefert worden. Das volle Ausmaß der Schäden in Sumy wurde von offizieller Seite bisher nicht bekannt gegeben.
+++ 02:53 Behörden melden massive russische Drohnenangriffe auf Charkiw +++
Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terekhov, berichtet laut Ukrinform von massiven Angriffen durch russische Drohnen. Es habe Explosionen im Kiewer Bezirk gegeben. Terekhov habe die Einwohner von Charkiw zur Vorsicht aufgerufen, da sich weitere feindliche Drohnen der Stadt näherten. Auch der Leiter der regionalen Militärverwaltung von Charkiw, Oleh Syniehubov, habe einer Reihe von Explosionen gemeldet, heißt es in dem Bericht. „Ein Privathaus im Kiewer Bezirk brennt nach feindlichen Drohnenangriffen. Wir klären die Einzelheiten“, habe Terechow später hinzugefügt.
+++ 00:36 Stromversorgung in Wolgograd nach Drohnenangriff unterbrochen +++
Nach einem ukrainischen Drohnenangriff ist die Stromversorgung der Bahn in einem Teil der russischen Region Wolgograd unterbrochen, teilt die lokale Verwaltung auf Telegram mit.
+++ 23:25 Ukraine meldet Tötung eines russischen Offiziers in Region Charkiw +++
Die ukrainische Einheit Chortyzja hat den Tod des russischen Obersts Lebedew gemeldet. Laut einem Bericht des Kyiv Independent war er der Kommandeur des 83. motorisierten Schützenregiments der 69. motorisierten Schützendivision. Der Offizier habe die Angriffsoperationen im Gebiet Welykyi Burluk in der Oblast Charkiw geleitet, heiß es demnach. Dieser gemeldete Todesfall sei ein weiteres Anzeichen dafür, dass die Zahl getöteter russischer Militärangehöriger in der Ukraine weiter steige.
+++ 21:59 Kiews Militär startet Luftaufklärungs-Spiel mit echten Fotos russischer Ausrüstung +++
Die unbemannten Systemstreitkräfte des ukrainischen Militärs haben nach eigenen Angaben das interaktive Simulationsspiel „Find the Enemy“ (zu deutsch: „Finde den Feind“) vorgestellt, bei dem die Spieler russische Ausrüstung auf echten Fotos identifizieren müssen. Zu den Highlights des Spiels zählen demnach reale Bilder des Schlachtfelds, getarnte russische Ausrüstung und „Experteneinblicke zum Erkennen von Dingen, die andere übersehen“. Nachdem die Ziele in fünf Fotos identifiziert wurden, lädt „Find the Enemy“ die Spieler ein, sich für die Aufnahme in die unbemannten Systemstreitkräfte zu bewerben.
+++ 20:50 Litauen spendiert 32 Millionen Dollar für den gemeinsamen Patriot-Kauf für die Ukraine +++
Litauen plant, bis zu 30 Millionen Euro zum gemeinsamen Kauf von Patriot-Luftabwehrsystemen amerikanischer Produktion für die Ukraine beizutragen, berichtet der litauische öffentlich-rechtliche Sender LRT. Die in den USA gebauten Patriot -Systeme sind ein wichtiger Teil der mehrschichtigen Luftverteidigung der Ukraine. Sie sind in der Lage, ballistische Raketen und Marschflugkörper abzufangen und Schutz vor groß angelegten Angriffen auf Städte zu bieten. Ein komplettes Patriot-System mit Abfangraketen kostet über eine Milliarde Dollar. Die Ankündigung erfolgt während eines Besuchs baltischer Verteidigungsminister in den Vereinigten Staaten, bei dem der litauische Verteidigungsminister Dovile Sakaliene die Absicht des Landes bekräftigt, die Luftverteidigung der Ukraine zu unterstützen.
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachverfolgen