Die Filmografie von Bruce Willis ist beeindruckend. Und doch würde einer der umsatzstärksten Action-Stars aller Zeiten einen Film vermutlich nie wieder drehen. Eine Romanadaption, die an den Kassen floppte und vernichtende Kritiken erhielt.
Seit den späten 1980er-Jahren wirkte Bruce Willis, der sich wegen seiner Aphasie 2022 von der Schauspielerei zurückziehen musste, in weit über 100 Filmen und etlichen Serien mit. Und selbst wenn der ehemals größte Actionstar des Planeten in den letzten Jahren seiner Karriere vor allem in zweitklassigen B-Movies und geringbudgetierten Direct-to-DVD-Produktionen mitwirkte: Seine Filmografie ist und bleibt phänomenal.
Diese ist gespickt mit unsterblichen Klassikern und einigen der besten Filme ihres jeweiligen Genres. Vom Action-Reißer „Stirb Langsam“ bis zum legendären 90er-Sci-Fi-Blockbuster „Das fünfte Element“. Willis war, in den 90ern und frühen 2000ern, neben Tom Hanks, Brad Pitt und Tom Cruise der größte Hollywood-Schauspieler. Mit Erstgenanntem spielte Willis auch in der Tragikomödie „Fegefeuer der Eitelkeiten“ (1990), die von der Fachpresse radikal verrissen wurde. Es ist der einzige Film, den der heute 70-Jährige bereut.
„Der Film war tot, bevor er in die Kinos kam“
„Fegefeuer der Eitelkeiten“ basiert auf dem 1987 veröffentlichen, gesellschaftskritischen Roman gleichen Namens von Tom Wolfe. Willis spielt darin einen schmierigen Boulevard-Journalisten, der in einen Medien-Skandal rund um einen erfolgreichen Börsenmakler (Hanks) verwickelt wird. Weitere tragenden Rollen kommen der Frau des Finanzhais und einem egozentrischen Staatsanwalt zu, der den Fall zu seinen Gunsten nutzen will. „Fegefeuer der Eitelkeiten“ ist als beißende Gesellschaftskritik angelegt und erzählt von Korruption, sozialer Ungleichheit, Rassismus und der Macht der Medien.
Bei Produktionskosten von fast 50 Millionen Dollar spielte „Fegefeuer der Eitelkeiten“ nicht einmal ein Drittel seiner Kosten ein. Hinzu kamen die vernichtenden Rezensionen, vor allem amerikanischer Filmredakteure, die die konfuse Inszenierung und sprunghafte Handlung kritisierten. Im Gespräch mit dem Schriftsteller David Sheff fand Willis 2024 deutliche Worte und erklärte, warum er den Film nie wieder drehen würde: „Er war eine Totgeburt. Tot, bevor er überhaupt in die Kinos kam.“ Willis spielt mit dieser Äußerung auf die schlechte Presse an – und das, bevor der Film überhaupt veröffentlicht wurde.
Radikaler Flop – trotz Oscar-Stars und Meisterregisseur
Die Medien störten sich laut Willis am Cast und seien der Auffassung gewesen, dass er und Hanks nicht in ihre Rollen passten. „Und sie hatten Recht. Ich war eine Fehlbesetzung. Ich weiß, dass Tom Hanks das auch so sieht.“, so Willis. Er kritisierte weiter, dass die Verfilmung der 800 Seiten starken Romanvorlage schlicht zu wenig Sympathieträger bereithielt, denen man die Daumen drücken konnte. „In den meisten erfolgreichen Filmen gibt es jemanden, den man anfeuern kann.“
Dass „Fegefeuer der Eitelkeiten“ damals floppte, war eine Überraschung. Schließlich standen die Zeichen allein aufgrund der namhaften Beteiligten auf Erfolg. Neben Willis und Hanks wirkten Stars wie Oscar-Preisträger F. Murray Abraham, Melanie Griffith und Morgan Freeman in Nebenrollen mit, Meisterregisseur Brian De Palma („Scarface“) agierte hinter der Kamera. „Fegefeuer der Eitelkeiten“ war 1991 fünfmal für den Anti-Preis „Goldene Himbeere“ nominiert, darunter als schlechtester Film und für die schlechteste Regie.
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