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US-Präsident Donald Trump ist „zunehmend frustriert“ von seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin. In Verhandlungen zum Ukraine-Krieg gibt es kein Vorankommen.
New York City – US-Präsident Donald Trump verliert zunehmend die Geduld mit Russlands Präsident Wladimir Putin im Ukraine-Krieg. Wie Außenminister Marco Rubio in einem Interview mit Fox News erklärte, sei Trump „zunehmend frustriert“ über Russlands mangelnde Fortschritte bei einem Friedensabkommen. Am Freitag hatte Trump nicht ausgeschlossen, die angedrohten Zölle schon vor Ablauf der 50-Tage-Deadline zu verhängen.
Rubio betonte im TV-Format von Trumps Schwiegertochter Lara Trump, dass die oberste Priorität des US-Präsidenten die Beendigung des Konflikts sei. „Es ist nicht sein Krieg. […] Er hat ihn geerbt und alles Mögliche getan, um ihn zu beenden“, sagte der Außenminister.
Donald Trump soll zunehmend ungeduldig mit Wladimir Putin und demvon Russland geführten Ukraine-Krieg werden. © Julia Demaree Nikhinson/dpa; imagoRubio: Putins Russland setzt bei Ukraine-Verhandlungen auf Verzögerungstaktiken
Trotz der von Rubio als „sehr gute Interaktionen“ beschriebenen Telefonate zwischen Donald Trump und Putin hätten diese Gespräche bisher keine Ergebnisse gebracht. „[Trump] verliert seine Geduld. Er verliert seine Bereitschaft, weiter darauf zu warten, dass die russische Seite etwas unternimmt, um diesem Krieg ein Ende zu setzen“, erklärte Rubio. Der US-Präsident erwäge nun drastische Maßnahmen, einschließlich der Verhängung von 100-prozentigen Zöllen auf Russland, falls innerhalb von 50 Tagen kein Friedensabkommen erreicht werde.
Der Außenminister hob die brutalen menschlichen Kosten des Ukraine-Krieges hervor und erklärte, dass „über 100.000 russische Soldaten – allein auf russischer Seite – seit Januar dieses Jahres getötet wurden“.
Ukraine-Krieg führt zu Wandel in der Trump-Putin-Beziehung
Rubio warf Russland vor, Verzögerungstaktiken einzusetzen, um den Ukraine-Krieg zu verlängern. Trump werde „nicht in die Falle tappen, in endlose Gespräche über Gespräche hineingezogen zu werden“, betonte Rubio und führte Trumps härtere Haltung auf seine jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit „skrupellosen Geschäftsleuten“ zurück.
Die Beziehung zwischen Trump und Putin hat sich dramatisch verschlechtert. Vor Antritt seiner zweiten Amtszeit als US-Präsident war er der Überzeugung gewesen, den Ukraine-Krieg in 24 Stunden beenden zu können. Nun, über ein halbes Jahr später, scheint ihm zu dämmern, dass es doch nicht so einfach ist. „Wir bekommen viel Mist von Putin vorgeworfen, wenn Sie die Wahrheit wissen wollen“, sagte Trump Anfang Juli gegenüber Reportern. „Er ist immer sehr nett zu uns, aber es stellt sich heraus, dass das bedeutungslos ist.“
Trump droht Putin wegen Ukraine-Krieg mit Zöllen von 100 Prozent
Das Interview zwischen Lara Trump und Marco Rubio thematisierte auch die wachsenden Verbindungen zwischen China, Russland und Iran. Rubio erklärte, es sei „kein Geheimnis“, dass China Russland erhebliche Hilfe für den Ukraine-Krieg leiste, insbesondere durch Ölkäufe, die für die Aufrechterhaltung von Moskaus Militäroperationen entscheidend seien. „Jeder weiß – es ist kein Geheimnis, dass China Russland so viel Hilfe gibt, wie es kann, ohne entdeckt zu werden“, sagte er.
Trump hatte Mitte Juli ein 50-Tage-Ultimatum an Putins Russland gestellt: Entweder ein Friedensabkommen mit der Ukraine oder die USA werden 100-prozentige Zölle auf russische Importe sowie „sekundäre Zölle“ auf Länder verhängen, die weiterhin Geschäfte mit Moskau machen. Diese Drohung markiert eine erhebliche Eskalation der westlichen Sanktionspolitik gegen Russland. Das Ultimatum läuft Anfang September aus. In der Ukraine glaubt man, Putin will in den 50 Tagen noch so viel Land in der Ukraine gewinnen wie möglich.