Ganz normal sind The Dead South nicht. Zumindest nicht, wenn man sie als reine Bluegrass- und Folk-Band bezeichnen möchte. Zugegeben, das Banjo-Spiel und der tanzende Bass (beziehungsweise in diesem Fall ein groovendes Cello) passen genau in dieses Schema, ebenso wie die Mandoline – aber die Musik, die das kanadische Quartett auf dem KunstRasen präsentiert, ist gleichzeitig gespickt mit augenzwinkernden Verfremdungen, bewussten Dissonanzen und rhythmischen Verschiebungen. Ja, die sind oft nur unterschwellig wahrnehmbar, doch schon die ständig eingebauten Pausen machen deutlich, dass hier die Irritation wichtiger ist als reine Unterhaltung. Einfach mittanzen geht nicht, das lassen The Dead South immer nur für ein paar Sekunden zu.