Gegen Hugó Keleti sieht fast jeder alt aus. Mama Zoe Keleti und Papa Joshua Parksteinhoff setzt er in kürzester Zeit schachmatt. Auch Harald Niesch, der Vorsitzende seines Vereins, des Schachclub Leipzig-Lindenau, hat keine Chance. Der achtjährige Hugó bezwingt sie alle im Handumdrehen.

Kann mehr als sechs Züge vorausdenken

Hugó hat schon im Kindergarten mit dem Schachspielen angefangen. Bei den Deutschen Meisterschaften in seiner Altersklasse landete er im Juni auf dem 6. Platz. In Deutschland gibt es also wenige, die besser spielen. Er finde die vielen möglichen Kombinationen im Spiel faszinierend, sagt er. „Und wie sich Wissen, Taktik und Talent zusammenmischen.“

Um neue Gegner zu finden, reiste er im Juli nach London. Dort gibt es überall in der Stadt Turniere für Schachverrückte. Hugó spielte in einem Pub drei Partien gegen drei verschiedene, erwachsene Gegner – und gewann natürlich alle drei. In einem Spiel könne er sechs Züge und mehr vorausdenken, sagt Hugó.

Mehrere Stunden Training täglich

Für noch bessere Gegner muss Hugó noch weiter reisen. Bis nach Kasachstan zur Schach-Weltmeisterschaft. Im September messen sich dort die besten Spieler der Welt und Hugó ist mittendrin. Mit seinem 6. Platz bei den Deutschen Meisterschaften hat er sich für die WM qualifiziert.

Sein Ziel ist klar: Er möchte Weltmeister werden, sagt Hugó. Dafür muss er in elf Spielen die 99 besten Spieler seiner Altersgruppe schlagen. Damit es mit diesem ambitionierten Ziel klappt, trainiert er mehrere Stunden am Tag. In seinem Verein, gegen seine Eltern, in Online-Partien oder gegen sich selbst. Sein Vater ist froh, dass Hugó überhaupt noch gegen ihn antritt: „Dass er mich respektiert, das macht mich tatsächlich stolz – weil er gut ist“, sagt Vater Joshua

Der beste Schachspieler aller Zeiten werden

In Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft trainiert er zweimal die Woche zusätzlich mit einer extra Trainerin des Jugendschachverbands. Im Leben des Achtjährigen dreht sich alles um den Schachsport. Es gehe nicht um Glück, es gehe um Können, betont der Achtjährige. Um seine Gegner zu schlagen, setze er auf komplexe Stellungen, sagt er. Die könne er besonders gut.

Sein kurzfristiges Ziel ist es, Weltmeister werden. Sein mittelfristiges Ziel: Schachprofi. Damit ist der Berufswunsch also auch schon geklärt. Und sein langfrsitges Ziel? Hugó möchte der beste Schachspieler aller Zeiten werden.