Lorena Wiebes hat als Favoritin die dritte Etappe im Sprint gewonnen. Hinter ihr kam Marianne Vos als Zweite ins Ziel und übernimmt wieder das Gelbe Trikot. Mitfavoritin Demi Vollering war an einem Sturz 3,6 Kilometer vor dem Ziel beteiligt, konnte die Etappe aber zu Ende fahren. Liane Lippert wurde starke Fünfte.
Sie wurde als die absolute Top-Anwärterin auf den heutigen Etappensieg gehandelt: Lorena Wiebes aus dem Team SD-Worx-Protime. Diese lange und flache Etappe von 163,5 Kilometern war wie gemacht für Sprinterinnen wie Lorena Wiebes. Die Niederländerin gilt als eine der stärksten Sprinterinnen der Welt. Auf den letzten Metern trat sie voll an. Nur Marianne Vos, an diesem Tag im Grünen Trikot, konnte an Wiebes Hinterrad bleiben. Überholen konnte sie die 26-Jährige aber nicht und wurde Zweite.
Durch die Zeitgutschrift ist Marianne Vos im Gesamtklassement wieder auf Platz eins und darf sich damit am Dienstag (29.07.2025) das Gelbe Trikot wieder überstreifen.
Demi Vollering wenige Kilometer vor Ziel gestürzt
Einen großen Schockmoment gab es 3,6 Kilometer vor der Ziellinie: In einer Kurve stürzten mehrere Fahrerinnen. Am Boden lag auch eine der Favoritinnen um das Gesamtklassement, Demi Vollering. Im vergangenen Jahr hatte ihr Sturz bei der fünften Etappe sie den Gesamtsieg der Tour de France gekostet.
Obwohl Vollering auf dieser Etappe als Viertletzte ins Ziel gekommen ist, und dabei von ihren Teamkolleginnen unterstützt werden musste, bleibt sie im Gesamtklassement auf Platz sechs. 19 Sekunden fehlen ihr zum ersten Platz. Ihrer größten Konkurrentin um den Gesamtsieg, Kasia Niewiadoma, fehlen 16 Sekunden zum ersten Platz. Nach Vollerings Sturz im vergangenen Jahr war es über eine Minute, die ihr bis zum Gelben Trikot gefehlt hatte.
Liane Lippert wieder unter den Top 5
Die deutsche Fahrerin Liane Lippert aus dem Team Movistar war wie am Vortag unter den Top 5.
Knapp 144 Kilometer im Spitzenquartett
Direkt zu Beginn gab es viele Attacken. Richtig absetzen konnten sich ganz zu Anfang aber keine Fahrerinnen. Das änderte sich nach 14 Kilometern. Zu diesem Zeitpunkt lösten sich die vier Fahrerinnen Alison Jackson, Sara Martín, Clémence Latimier und Catalina Anais Soto aus dem Hauptfeld ab. Für das Gesamtklassement spielten diese Fahrerinnen aber schon zu diesem Zeitpunkt keine Rolle mehr.
Diese Rennsituation mit den vier Ausreißerinnen blieb fast das gesamte Rennen konstant. Zwischenzeitlich hatte das Spitzenquartett einen Vorsprung von über vier Minuten. Das Peloton verringerte den Abstand nur langsam. Nach 125 gemeinsam gefahrenen Kilometern in der Spitzengruppe betrug der Abstand zum Peloton noch eine Minute. Erst 5,7 Kilometer vor der Ziellinie schluckte das Peloton die vier Fahrerinnen.
Punkte für Alison Jackson
Die kanadische Meisterin Alison Jackson aus dem Team EF Education-Oatly sackte die 25 Punkte beim Zwischensprint nach 124 Kilometern als Erstpositionierte der Spitzengruppe ab. Auch die zwei Bergpunkte der einzigen Bergwertung auf dieser Etappe konnte die 36-Jährige für sich gewinnen.
Alison Jackson bei der Tour de France Femmes
Die zwei Punkte änderten allerdings nichts an der Gesamtwertung: Die Schweizerin Elise Chabbey bleibt mit 10 Bergpunkten die Fahrerin mit den meisten Bergpunkten.
Franziska Brauße versuchte Spitzengruppe einzuholen
Die deutsche Olympiasiegerin Franziska Brauße attackierte nach etwa 22 Kilometern und versuchte, die Spitzengruppe einzuholen. Zwischenzeitlich fuhr die 26-Jährige immer wieder gemeinsam mit der Französin Alison Avoine. 21 Kilometer später, mal im Solo, mal zusammen, fielen die beiden aber wieder zurück ins Peloton.
Weitere Mitfavoritin aus der Tour ausgestiegen
Nach den beiden Team-Kapitäninnen Marlen Reusser (Team Movistar) und Charlotte Kool (Team Picnic-PostNL) ist am dritten Tag der Tour de France Femmes eine weitere Kapitänin aus dem Rennen ausgestiegen: Elisa Longo Borghini, die Kapitänin des UAE Team ADQ, trat am Morgen vor der dritten Etappe nicht mehr an. Wie Reusser kämpfe Longo Borghini aktuell mit Magen-Darm-Beschwerden.
Muss Aufgrund einer Magen-Darm-Erkrankung die Tour verlassen: Elisa Longo Borghini
Elisa Longo Borghini galt als eine der Favoritinnen für das Gesamtklassement. Sie hatte zwei Wochen vor Tourstart den Giro d’Italia Donne gewonnen – bereits zum zweiten Mal. Schon 2024 entschied die Italieniern den Giro für sich.
Vier Fahrerinnen hatten Zeitlimit überschritten
Auch fünf weitere Fahrerinnen sind nicht mehr Teil der diesjährigen Tour de France Femmes: Bei der zweiten Etappe am Sonntag hatten vier Fahrerinnen das Zeitlimit überschritten und durften deshalb bei der dritten Etappe nicht mehr starten. Außerdem hat die Niederländerin Sylvie Swinkels vom Team Roland-Le Devoluy das Rennen vorzeitig aufgegeben. Bei der dritten Etappe sind 146 der anfangs 154 Fahrerinnen gestartet.
Ausblick auf die 4. Etappe
Auch die vierte Etappe wird eine Flachetappe sein – die zweite und letzte der diesjährigen Tour. Die Route führt von Saumur 130,7 Kilometer bis nach Poitiers, entlang der Flüsse Loire und Vienne. Diese Etappe gilt als die einfachste der diesjährigen Tour und ist damit prädestiniert für einen Massensprint.