Heute wurde mit den aufwendigen Reinigungsmaßnahmen begonnen. Foto: Specker
Am Samstagmorgen bot sich den Bürgern Münsters auf dem Weg zum Wochenmarkt ein ungewohnter Anblick: Die historische Überwasserkirche war großflächig mit rosa Farbe besprüht.
Die historische Kirchentür, die kunstvollen Figuren, die Stele mit dem Türgriff sowie die Wände des Gotteshauses waren von der Farbattacke betroffen. Zudem prangten in schwarzer Farbe die provokanten Schriftzüge „Fuck Judas“ und „Fuck Trump“ an der Fassade.
Die Schmierereien waren großflächig von bisher unbekannten Tätern angebracht worden. Foto: Specker
Passanten reagierten fassungslos auf die Sachbeschädigung an der katholischen Liebfrauen-Überwasserkirche, die 1340 als gotische Hallenkirche errichtet wurde, wie eine Inschrift über dem Westportal belegt. Neben dem Paulusdom ist sie die älteste Kirche Münsters.
Die historische Tür, die Stele mit dem Taster, die Aussenfassade sowie der Boden sind von der Sachbeschädigung erfasst. Foto: Specker
„So etwas hat Münster nicht verdient“, klagte eine Anwohnerin beim Anblick der Schmierereien. Die Überwasserkirche, ein bedeutendes Kulturgut, wurde durch den Vandalismus erheblich beschädigt. Dabei war sie jüngst (von 2014-2018) umfassend saniert worden, beginnend mit der Außenfassade und dem Chorraum, gefolgt von einer gründlichen Innensanierung.
Der Staatsschutz der Polizei Münster hat die Ermittlungen zu der Sachbeschädigung aufgenommen, da die Schriftzüge auf einen möglichen politischen oder religiösen Hintergrund hindeuten. „Die Ermittlungen stehen noch am Anfang und dauern an“, erklärte Polizeioberkommissarin Konstanze Heine zum Stand der Ermittlungen.
Hinweise zur Tat oder den Tätern nimmt die Polizei unter der Rufnummer 0251 275 0 entgegen.
Die Münsteraner sind entsetzt über den Vandalismus an der Kirche und interessieren sich für die Reinigungsarbeiten. Foto: Specker
Heute haben die intensiven Arbeiten zur Beseitigung der Schäden am historischen Bauwerk begonnen. Die Farbe wird mittels Sandstrahlen entfernt. Das Unverständnis in der Bevölkerung bleibt weiterhin groß.