1. Startseite
  2. Politik

DruckenTeilen

Eine Nahaufnahme des Cockpits einer fliegenden F-16 über blauem Himmel.Im Fokus des Volkes: Die F-16-Kampfjets der Ukraine bleiben trotz ausbleibender überwältigender Erfolge die Hoffnungsträger des Volkes. Eine Nichtregierungsorganisation hat jetzt angefangen, eine Hütchenspiel mit Wladimir Putin anzuzetteln: die mobile Versorgung der F-16-Kampfjets überall dort, wo sie die russische Aufklärung gerade vergeblich sucht. © IMAGO/Senior Airman Duncan C. Bevan/U.S Airforce

Vier „Sprinter“, drei Männer, und die F-16 ist wieder fit für den nächsten Angriff: „Come Back Alive“ zeigt Putin, dass ein ganzes Volk ihn hasst.

Kiew – „Der Schlüssel zum Überleben der F-16 am Boden liegt darin, nicht gefunden zu werden“, sagt Peter Layton. Den ehemaligen Offizier der Royal Australian Air Force zitiert aktuell der Kiyv Independent. Gegen Wladimir Putins Expansionismus wird sich die Ukraine jetzt verstärkt wappnen, indem sie ihr wertvollstes Rüstungsgut so gut wie möglich schützt. Die Ukraine ist gerade dabei, die F-16-Kampfjets mobil zu versorgen, damit sie gerade nicht mehr da stehen, wo Wladimir Putin sie im Ukraine-Krieg vermutet.

Tom Richter ist höchst skeptisch. Die US-amerikanische F-16 sei im Vergleich zu den MiG und Suchoi-Jets der ehemaligen Sowjet-Armeen „ein empfindliches Biest“, wie er urteilt. Mit Richter zitiert Politico einen ehemaligen Marineflieger, der die F-16 für die Nationalgarde gesteuert hat. Er hält sein ehemaliges Arbeitsgerät wortwörtlich für eine „Primadonna“. Der enorme Personal- und Ausrüstungsaufwand für die Wartung der F-16-Kampfflugzeuge habe die Einsatzmöglichkeiten dieser Kampfflugzeuge bislang beschränkt, schreibt Yuliia Taradiuk aktuell für den Kiyv Independent.

Selenskyjs Mobilmachung: F-16-Kampfjet ist das wertvollste westliche Rüstungsgut der Ukraine

Offenbar hat sich die Ukraine jetzt angepasst und dem westlichen Kampfjet ein entsprechendes „Setting“ geschaffen. Der F-16-Kampfjet ist das wertvollste westliche Rüstungsgut, über das die Ukraine verfügt. Von Russland wird angenommen, dass dessen Hauptinteresse darin besteht, die F-16 entweder zu eliminieren oder deren Wirkungslosigkeit als Propaganda-Erfolg herauszustellen. Deshalb ist die Ukraine darum bemüht, diese Waffen dem Zugriff Putins bestmöglich zu entziehen.

„Angesichts der begrenzten Zeit für die vollständige Bereitstellung der Infrastruktur für die F-16 ist die Investition in ein mobiles Ökosystem die sinnvollste Lösung. Dies ermöglicht es, die Fähigkeiten der komplexesten westlichen Ausrüstung bereits jetzt, in einem modernen Krieg, in dem Effizienz und Geschwindigkeit den Verlauf bestimmen, optimal zu nutzen.“

Der enorme Personal- und Ausrüstungsaufwand für die Wartung der F-16-Kampfflugzeuge habe die Einsatzmöglichkeiten dieser Kampfflugzeuge bislang beschränkt, schreibt Taradiuk. Eine Behauptung, die vorher von Analysten vermutet worden war, die aber die Ukraine bisher verschwiegen hat. Für Analysten war vorher schon klar gewesen, dass die schwedische Saab Gripen die bessere Wahl für die Ukraine gewesen sein könnte. Der Fighter aus dem Hohen Norden ist härter im Nehmen, verträgt auch Hubbel auf dem Runway. Die F-16 wird unter Experten eher als feinfühlig eingeschätzt.

Ein Fighter, der auf dem Papier eine blendende Figur abgibt, aber mit einem dreckigen Krieg auch erst zurechtkommen muss. Der enorme Personal- und Ausrüstungsaufwand für die Wartung der F-16-Kampfflugzeuge habe die Einsatzmöglichkeiten dieser Kampfflugzeuge bislang beschränkt. Die Ukraine will die Überlebensfähigkeit dieser bis zu 70 Millionen US-Dollar teuren Kampfmaschinen jetzt erhöhen, indem sie Wladimir Putin ein Hütchenspiel anbietet: Laut dem Kiyv Independent sagte Layton, aufgrund der Nutzung neuer mobiler Komplexe würde die Nutzung „weniger wahrscheinlicher Flugplätze wie kurze zivile Landebahnen oder abgelegene Teile großer Militärflughäfen“ ermöglicht.

Alle gegen Putin: Hangar der F-16 wird auf Fahrzeuge der in Deutschland üblichen Sprinter-Klasse verteilt

Das hieße: Wenn Putins Aufklärung glaubte, die Standorte der F-16 aufgeklärt zu haben, wären die schon wieder an einem anderen Ende stationiert und würden von da aus den Gegenangriff vorbereiten. Der Nachteil des erhofften US-„Gamechangers“ liegt in dessen hohem Anspruch an die Bodenbeschaffenheit – diese Schwäche wird Wladimir Putin nutzen wollen. „Einige westliche Kampfflugzeuge, wie die weit verbreiteten F-16, kommen am besten auf langen, makellosen Landebahnen zurecht. Auf den holprigeren ehemaligen sowjetischen Pisten, die über die ganze Ukraine verstreut sind, könnten sie jedoch Schwierigkeiten haben“, schreiben John Hoehn und William Courtney vom US-Thinktank RAND Corporation.

Sowjetische Flugzeuge sind „robuster“, könnten von minderwertigen Flugplätzen aus starten und benötigen weniger Wartung. Mindestens drei Kilometer sollte die Rollbahn für Start und Landung lang sein, sagt Ken Collins im öffentlichen Quora-Forum. „Ich bin auf einhalb Kilometern gelandet, aber das ist zu viel Verschleiß für Bremsen und Reifen. Noch einmal: Drei Kilometer sind am besten“, schreibt dort der ehemalige Kampfpilot der US-Luftwaffe. Yuriy Ihnat weiß das und arbeitet an Lösungen, wie er Politico berichtet hat – die Maschinen müssten tatsächlich Ukraine-tauglich gemacht werden. „Das betrifft die Vorbereitung der Start- und Landebahnen, da das Fahrwerk gegenüber den MiG empfindlicher ist, die Räder kleiner sind und die Lufteinlässe tief über der Start- und Landebahn liegen“, sagt der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe.

Die Ukraine plant, aus der Wartung der F-16-Kampfjets einen Wanderzirkus zu machen: Die neuen mobilen Komplexe umfassten zwei Wartungsmodule und ein weiteres für die Missionsplanung, schreibt der Kiyv Independent: Die ersten seien mit einem Arbeitsraum zur Vorbereitung der Flugzeugbewaffnung ausgestattet, zwei Transportern zum Anbringen der Munition an der F-16 und einem Mannschaftstransportwagen, so Yuliia Taradiuk. Der Hangar der F-16 würde auf Fahrzeuge der in Deutschland üblichen Sprinter-Klasse verteilt. Das zwingt Putin, ganz genau hinzuschauen, wo gerade was passiert und von wo aus die nächste Gerade auf seine Nase trifft.

Selenskyjs Durchhalte-Parolen: „Ich bin stolz auf alle unsere Leute, die diese Flugzeuge beherrschen“

„Ich bin stolz auf alle unsere Leute, die diese Flugzeuge beherrschen und bereits damit begonnen haben, sie für unseren Staat einzusetzen. Ich danke unserem Team für dieses Ergebnis. Ich danke allen Partnern, die wirklich bei der F-16 helfen, und den ersten Ländern, die unsere Anfrage nach Flugzeugen angenommen haben“, hat Wolodymyr Selenskyj gesagt, wie ihn das österreichische Magazin Militär Aktuell zitiert hat. Das war im Sommer 2024, und seitdem hat die Ukraine drei Ihrer „Wunderwaffen“ verloren. Den Krieg haben die Westflieger noch nicht entschieden.

Laut dem Kiyv Independent habe die Ukraine im Sinn, mit den mobilen Einheiten ein natürliches Habitat für die Flieger zu schaffen. „Das neue System reduziert die zum Laden einer Munition erforderliche Anzahl an Mitarbeitern von zehn bis zwölf auf drei, wodurch der Vorgang weniger personalintensiv und schneller wird“, schreibt Kiyv Independent-Autorin Yuliia Taradiuk. „Das zweite Modul umfasst einen mobilen Kommandopunkt, der für Briefings vor dem Flug und die Koordination der Flugzeuge genutzt wird, sowie ein Wohnmodul für die Bediener.“

Spannenderweise sind die Versteckspiele für die westlichen Megajets Ergebnis zivilen Engagements, wie der Kiyv Independent berichtet. Die Wohltätigkeitsstiftung „Come Back Alive“ hat zusammen mit dem ukrainischen Rüstungsunternehmen „Office 61“ und mit Unterstützung des staatlichen Unternehmens „Ukrnafta“ die ersten mobilen Komplexe für die F-16-Wartung entwickelt, gebaut und an die Luftwaffe der ukrainischen Streitkräfte übergeben, so die eigene Auskunft via deren Website. Taras Chmut, Leiter der Stiftung „Come Back Alive“, sagte, dieses Projekt ziele darauf ab, die vom Westen gelieferten F-16 an die Realität des Krieges in der Ukraine anzupassen.

„Come Back Alive“ gemeinsam gegen Russland: Kosten von 51 Millionen für ein so großes Projekt gering

„Wie Taras Chmut sagt, sind die Kosten von 51 Millionen für ein so großes Projekt gering. Mobilität in der Wartung werde die Arbeit effizienter und sicherer machen“, schreibt „Come Back Alive“ auf seiner Website. Die zivile Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte ist immens – andere Unternehmen lassen Drohnen bauen oder unterstützen den Kauf von Haubitzen. Das ganze ukrainische Volk ist gegen Wladimir Putin aufgestanden. „Come Back Alive“ sei eine gleichnamige Wohltätigkeitsstiftung für kompetente Unterstützung der Armee sowie das CBA Initiatives Center, eine Nichtregierungsorganisation, die zur Stärkung des Sicherheits- und Verteidigungssektors der Ukraine beitrage.

Panzer, Drohnen, Luftabwehr: Waffen für die UkraineKampfflugzeug des Typs „Gripen“ aus Schweden Fotostrecke ansehen

Auf der „Come Back Alive“-Website stellt Taras Chmut klar, dass der Ukraine-Krieg ohne ziviles Engagement wohl hoffnungsloser zu betrachten wäre: „Angesichts der begrenzten Zeit für die vollständige Bereitstellung der Infrastruktur für die F-16 ist die Investition in ein mobiles Ökosystem die sinnvollste Lösung. Dies ermöglicht es, die Fähigkeiten der komplexesten westlichen Ausrüstung bereits jetzt, in einem modernen Krieg, in dem Effizienz und Geschwindigkeit den Verlauf bestimmen, optimal zu nutzen.“