Lesen soll Spaß machen, doch manchmal bist du im Nachhinein von einem Werk einfach nur enttäuscht. Um dir dies zu ersparen, hat die Leseplattform Goodreads die „schlechtesten Bücher aller Zeiten“ ermittelt. Eine Autorin trifft es besonders hart.
Sich zu Hause auf der Couch einkuscheln, eine Tasse Tee in der Hand und in ein fesselndes Buch versinken – eigentlich ein perfektes Szenario für Bücherwürmer. Doch bei der Auswahl des Buches kannst du auch daneben greifen und schnell wird der gemütliche Leseabend zu einem frustrierenden Erlebnis. Damit dir dies nicht geschieht, gibt es bei der Plattform „Goodreads“ ein fortlaufendes, interaktives Ranking, in der Buch-Fans das „Worst of“ der Literaturwelt mitbestimmen können. „Goodreads“ kann man sich dabei als eine Art Facebook für Bücherwürmer vorstellen – auf der Plattform können Leser ihren Lesefortschritt posten, Rezensionen hinterlassen und sich mit anderen Lesefans vernetzen.
Bevor wir dir die Top Ten der schlimmsten Bücher aller Zeiten verraten, beantworte uns doch eine Frage zu deinem Leseverhalten.
Top Ten: Das sind die schlechtesten Bücher aller Zeiten
Für die Liste mit dem Titel „Die schlechtesten Bücher aller Zeiten“ haben Tausende Leser die Fragen „Welche Bücher sind Ihrer Meinung nach die schlechtesten, die je geschrieben wurden?“ beantwortet. Für die sich fortlaufend aktualisierende Liste wird dann die Gesamtpunktzahl ermittelt, die sich aus mehreren Faktoren zusammensetzt, darunter die Anzahl der Personen, die für das Buch gestimmt haben und deren eigene Bewertungen.
Erstaunlich ist, dass vor allem die absoluten Bestseller der vergangenen Jahrzehnte als grottenschlecht gelten. Vorneweg sei allerdings auch gesagt: Niemand kann wirklich prüfen, ob vor jeder Abstimmung tatsächlich das Buch aufgeschlagen wurde, wie bei der ein oder anderen Platzierung deutlich wird.
Platz zehn: „Der Da Vinci Code“ von Dan Brown
Das Schlusslicht des Top-Ten-Rankings bildet der Thriller „Der Da Vinci Code“ von Dan Brown. Das Buch war ein großer Erfolg, wurde in 44 Sprachen übersetzt und sogar mit Tom Hanks und Audrey Tautou verfilmt. Dennoch urteilen Leser darüber, dass es „seicht und vorhersehbar“ sowie schlichtweg „nicht gut geschrieben“ sei. Auch die historischen Begebenheiten seien falsch wiedergegeben worden – „Nonsens als Geschichte verpackt“, urteilt ein Leser.
Platz neun: Die „Twilight“-Saga-Reihe von Stephenie Meyer
Auf dem neunten Platz landet die „Twilight“-Saga-Reihe von Stephenie Meyer. In den Zehnerjahren waren die Vampir-Romane enorm beliebt, die Verfilmungen mit Robert Pattinson und Kristen Stewart knackten zahlreiche Rekorde und lockten Millionen Menschen in die Kinos. Dennoch waren die Werke nicht vor Kritik gefeit, was letztendlich auch zu der niederschmetternden Bewertung geführt haben dürfte: „schwache, schlecht entwickelnde Heldin und manipulativer Stalker-Freund“ ist nur einer von vielen bösen Kommentaren zum Buch.
Platz acht: „Scientology: Die Grundlagen des Denkens“ von L. Ron Hubbard
„Scientology: Die Grundlagen des Denkens“ von L. Ron Hubbard wurde auf den achten Platz der Liste gewählt. Das am 23. Oktober 2007 erschienene Buch gilt als „das grundlegende Buch über die Theorie und Praxis von Scientology“. Doch es ist weltweit auch stark umstritten, was den Platz im Ranking der „schlechtesten Bücher aller Zeiten“ begründen dürfte. Etliche User geben allerdings zu, dass sie es gar nicht gelesen haben. Vielmehr drücken sie ihren Unmut über die umstrittene Glaubensgemeinschaft aus: „Nachdem ich einige Untersuchungsberichte über diese Sekte gelesen habe, bin ich verblüfft, wie schrecklich sie ist. Daher meine Nominierung für (alle) Büchern von L. Ron Hubbard.“ Die Platzierung ist daher wohl eher Ausdruck von politischer Ablehnung als ehrlicher Literaturkritik.
Platz sieben: „Guilty: Liberal ‚Victims‘ and Their Assault on America“ von Ann Coulter
„Guilty: Liberal ,Victims‘ and Their Assault on America“ von Ann Coulter trägt den deutschen Titel „Schuldig: Liberale ,Opfer‘ und ihr Angriff auf Amerika“ und belegt Platz sieben des Rankings. Coulter, die in den USA als rechtskonservative Publizistin mehrere Bestseller gelandet hat und glühende Trump-Unterstützerin ist, veröffentlichte 2008 eine polemische Abrechnung mit dem Liberalismus. Das polarisiert: „Sie ist unbestreitbar voreingenommen und absolut nicht bereit, irgendeinen anderen Standpunkt als ihren eigenen zu berücksichtigen. Ihre bösartigen konservativen Tiraden dienen nur dazu, Geld zu verdienen und an Popularität zu gewinnen. Ich hasse diese Frau!“, heißt es in einem Kommentar.
Platz sechs: „Miles To Go“ von Miley Cyrus
Miley Cyrus ist wohl eher als Sängerin statt als Autorin bekannt. Das könnte auch daran liegen, dass ihre Autobiografie mit dem Titel „Miles To Go“ bei vielen Lesern offenbar nicht so gut ankam. Auch wenn es sogar Platz eins der New-York-Times-Bestsellerliste für Kinder belegte, erreichte es beim Voting der „schlechtesten Bücher aller Zeiten“ Platz sechs: „Das ist das beschissenste Buch, das ich je gelesen habe“, wettert eine Leserin.
Platz fünf: „Fifty Shades of Grey“ („Fifty Shades, #1“ ) von E.L. James
Vor allem der erste Band von E.L. James‘ „Fifty Shades of Grey“ sorgte für großes Aufsehen in den USA und wurde mehrere Millionen Mal verkauft. Als die Reihe in den Zehnerjahren ihr Hoch hatte, soll sie BDSM-Spielarten auch in deutschen Schlafzimmern populär gemacht haben. Der Film mit Jamie Dornan und Dakota Johnson lockte allein am Startwochenende in Deutschland 1,35 Millionen Zuschauer die Kinos. Gebracht hat es zumindest auf Goodreads alles nichts. Kritisiert wird etwa die Misogynie des Protagonisten und die Romanbasis als „Twilight“-Fanfiction.
Platz vier bis Platz eins: Twilight-Romane von Stephenie Meyer
Apropos „Twilight“: Die Vampirsaga im Ganzen eroberte bereits den neunten Platz des Rankings. Doch auch einzeln finden die bewertenden User die Bücher von Stephenie Meyer offenbar so schlecht, dass sie sie auch auf die ersten vier Ränge beförderten. So befindet sich „Bis(s) zum Abendrot“ auf Platz vier, „Bis(s) zur Mittagsstunde“ auf Platz drei, „Bis(s) zum Ende der Nacht“ auf Platz zwei und Platz eins des Rankings sichert sich „Bis(s) zum Morgengrauen“. Leser sprechen von „einer Schande für die Literatur“. Ob letztlich alle, die von den Büchern der Autorin so genervt sind, tatsächlich sämtliche Bände gelesen haben, darf aber auch hier bezweifelt werden.