„Eine Hand wäscht die andere“ hat der Künstler Guido Messer sein Bronzekunstwerk einst genannt. Es zeigt zwei scheinbar mit sich rundherum zufriedene Männer, die Hände schütteln und mit der jeweils zweiten Hand dem anderen auf die Schulter klopfen.
Im Schatten des Balinger Rathauses und vis-à-vis der Stadtkirche stehen die Herren normalerweise. (Foto: Stadt Balingen)
Für Balinger ist der Anblick längst keine Überraschung mehr. Denn die beiden haben schon seit vielen Jahren ihren Platz im Zentrum von Balingen, am Marktplatz. Auswärtige hingegen sind beim Anblick der Herren häufig amüsiert und erstaunt.
Seit einigen Tagen aber wäscht am angestammten Platz im Schatten des Balinger Rathauses keine Hand mehr die andere. Dies geschieht nun „versteckt“ am Rande der Stadt, in der Verlängerung der Straße Steinenbühl. Dort hat der Balinger Bauhof ein eingezäuntes Außenlager voller (Pflaster-)Steine und Gerätschaften, wie etwa einen Winterdienst-Anhänger.
Ebenfalls in der Balinger Fußgängerzone stehen die Bronze-Damen, die gemeinsam das Guido-Messer-Kunstwerk „Persil bleibt Persil“ darstellen. (Foto: Stadt Balingen)
Direkt neben dem Anhänger und leidlich gut eingezäunt lachen sich nun Messers beide besagte Herren selbstzufrieden an. Angst vor Kunstraub scheinen die Verantwortlichen der Stadt nicht zu haben. Man erinnere sich: vor wenigen Monaten wurden in der Region etliche Bronzeskulpturen auf Friedhöfen geklaut.
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Was aber macht das Kunstwerk dort? Die Antwort liefert auf Nachfrage des Zollern-Alb-Kuriers der Stadtsprecher Dennis Schmidt. „Wir haben es für einige Tage am Marktplatz abmontieren lassen, solange dort die Veranstaltungen Marktplatz-Open-Air und nun noch der Balinger Kultursommer stattfinden.“ Danach aber, so versichert Schmidt mit einem Lachen, wäscht eine Hand die andere wieder auf dem Balinger Marktplatz.
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass ein Messer-Kunstwerk die Innenstadt Richtung Bauhof verlassen muss. Die fünf Bronze-Damen, die gemeinsam ebenfalls in der Balinger Fußgängerzone stehen und die gemeinsam das Guido-Messer-Kunstwerk „Persil bleibt Persil“ darstellen, mussten während der Coronapandemie weichen, damit zwischen den Wochenmarktständen ausreichend Abstand gewährleistet war.