Paris – Frankreich will sich an einer humanitären Luftbrücke für den Gazastreifen beteiligen. Das wurde am Dienstag aus diplomatischen Kreisen in Paris bekannt.
Die Luftbrücke soll insbesondere auf die dringendsten Bedürfnisse der Zivilbevölkerung abzielen – darunter Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medikamente und weitere lebenswichtige Versorgungsgüter. Angesichts der angespannten humanitären Lage im Gazastreifen soll damit eine direkte und schnelle Hilfe gewährleistet werden.
Vorsicht bei Güter-Abwurf
Parallel dazu setze sich Frankreich für Lieferungen per Lastwagen ein, „die mit Abstand effizienteste Lösung“. Weiter hieß es dazu: „Diese Operation soll nicht die dringend nötige Zunahme der Hilfslieferungen ersetzen, die das Öffnen von Grenzübergängen durch Israel erfordert.“ Beim Abwurf der Hilfsgüter aus der Luft sollte größte Vorsicht gelten, um die Sicherheit der Bevölkerung nicht zu gefährden.
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Am Montag hatte bereits Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts der Bundesregierung rasche Hilfslieferungen angekündigt. „Wir wollen das humanitäre Leiden der Zivilbevölkerung in Gaza schnellstmöglich beenden“, so der Kanzler. Die Luftbrücke für humanitäre Hilfsgüter soll gemeinsam mit Jordanien durchgeführt werden. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) werde sich eng mit Frankreich und Großbritannien abstimmen, sagte Merz weiter. Die beiden Länder seien ebenfalls bereit, „eine solche Luftbrücke für Lebensmittel und für medizinische Güter zur Verfügung zu stellen“.
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▶︎ Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) hatte am Montagabend bei RTL erklärt, dass die Bundeswehr für diese Mission Transportflugzeuge vom Typ A400M einsetzen könne. Am Dienstag teilte Kanzler Merz mit, zwei Transportflugzeuge seien für Hilfsabwürfe auf dem Weg nach Jordanien.
Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) begrüßt Merz’ Luftbrücken-Initiative. „Die humanitäre Versorgung der Menschen in Gaza muss oberste Priorität haben, dahinter müssten auch legitime Kriegsziele wie die Entwaffnung der terroristischen Hamas und des Islamischen Dschihad erst einmal zurücktreten“, erklärte DIG-Präsident Volker Beck. Die Unterstützung Israels bei der Versorgung statt antiisraelischer Stimmungsmache sei der richtige Weg.