Das Hafenquartier Südliche Speicherstraße gewinnt den Städtebaupreis für sein innovatives Konzept. © Stephan Schuetze
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Das Dortmunder Hafenquartier Südliche Speicherstraße ist beim Deutschen Städtebaupreis 2025 mit einer Auszeichnung geehrt worden. Die Preisverleihung fand am 25. Juli in Berlin statt. Das neue Wissens-, Kreativ- und Digitalquartier am Hafenbecken in der Nordstadt überzeugte mit einem innovativen und identitätsstiftenden Konzept, wie die Stadt Dortmund mitteilte.
In der Laudatio hieß es, das Projekt zeige „eindrucksvoll und modellhaft, wie aus einem Industrieareal ein zukunftsfähiges Stadtquartier wird – mit Strahlkraft weit über Dortmund hinaus“.
Erfolg unter 61 Bewerbungen
Insgesamt hatten sich 61 Projekte bundesweit um den Preis der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) beworben. Die Jury besuchte 25 davon persönlich. Neun wurden schließlich ausgezeichnet, darunter das Dortmunder Projekt, das eine der vier mit je 1.000 Euro dotierten Auszeichnungen nach dem Hauptpreis erhielt. Zusätzlich wurden vier weitere undotierte Belobigungen vergeben.
Vielseitiges neues Quartier
An der südlichen Speicherstraße ist ein neuer Stadtraum auf ehemals unzugänglichem Hafengelände entstanden. Der Fokus liegt auf Forschung, Kreativität und Digitalität. Ergänzt wird das Quartier durch Gastronomie, Bildung und Beratung. „Besonders beeindruckend“, lobte die Jury den breiten Nutzungsmix.
Konzepte und Gestaltung zählen
Die Stadt Dortmund setzte auf eine Kombination aus öffentlichen Initiativen und privaten Investitionen. Als städtisches Projekt wurde die Akademie für Theater und Digitalität im Quartier etabliert. Weitere Flächen gingen an Investoren mit überzeugenden Konzepten. Der öffentliche Raum wurde aufwendig gestaltet – mit grünen Akzenten wie über 90 neu gepflanzten Bäumen und Wildblumenwiesen. Hafentypische Elemente blieben erhalten oder wurden neu interpretiert.
Vier von insgesamt acht geplanten Hochbauprojekten sind bereits fertiggestellt: der Umbau des „Heimathafen Nordstadt“, des „Lensing Media Port“ sowie die Neubauten des „Leuchtturms am Anleger“ mit dem Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik (ISST) und der Akademie für Theater und Digitalität. Der „Lensing Media Port“ ist die Zentrale des Unternehmens, zu dem auch diese Redaktion gehört.
Die Entwicklung im nördlichen Abschnitt der Speicherstraße läuft weiter.
Preisverleihung des Deutschen Städtebaupreis 2025: Das Hafenquartier Südliche Speicherstraße erhält eine Auszeichnung und 1000 Euro Preisgeld.© Kreativmedia/ Marten Ronneburg
Teamarbeit macht sich bezahlt
Beim Jurybesuch im Januar präsentierten Stadt und Projektpartner das Hafenquartier als Gemeinschaftsprojekt vieler. Dieser enge Austausch zwischen öffentlichen und privaten Akteuren wurde in der Laudatio als „engagierter Kooperationsprozess“ hervorgehoben: ein zentraler Erfolgsfaktor für das Quartier.
Der Deutsche Städtebaupreis würdigt Projekte, die nachhaltige, innovative Beiträge zur Stadtentwicklung leisten. Kriterien sind u.a. die Gestaltung öffentlicher Räume, sparsamer Umgang mit Ressourcen sowie städtebauliche und architektonische Qualität – immer mit Blick auf die Lebensqualität für die Menschen vor Ort.
Projekt geht auf Wanderschaft
Das ausgezeichnete Quartier wird Teil der Wanderausstellung „Stadt Bauen“, die ab September bundesweit gezeigt wird, sowie einer begleitenden Publikation. Zuletzt hatte Dortmund 2018 den Städtebaupreis für den „Hörder Dreiklang“ aus Phoenix-See, Phoenix West und der Stadterneuerung im Hörder Zentrum erhalten.
Die Projekte „Gestaltung öffentlicher Raum Speicherstraße-Süd“ und „Heimathafen Nordstadt“ wurden durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie durch Fördermittel des Bundes und des Landes NRW unterstützt.