Kein Licht, keine Lüftung – und eine kalte Küche. Mit diesem Szenario sah sich Wirt Christos Kolokotronis am vergangen Freitag konfrontiert. Vom Netzbetreiber, der ihn wortwörtlich im Dunkeln sitzen ließ, habe er bis heute nichts gehört.
Auf Nachfrage hat die Stuttgart Netze GmbH den Vorfall nun bestätigt – und sie räumt Fehler ein. Der Stromausfall habe von Freitagmorgen um 7 Uhr bis Samstagmittag Teile Bad Cannstatts lahmgelegt, heißt es auf Nachfrage. Der Grund: mehrere gleichzeitig auftretende Störungen im Niederspannungsnetz.
„Kein Grill, kein Herd, kein Betrieb. Auch die Kühlung der Lebensmittel stellt ein Problem dar“: so schilderte Wirt Kolokotronis die Situation in der vergangenen Woche. Foto: privat Netzbetreiber entschuldigt sich
„Wir bedauern sehr, dass die Fehlerbehebung bei einigen der betroffenen Kunden außergewöhnlich lange gedauert hat und der Informationsfluss hinsichtlich der laufenden Wiederherstellungsmaßnahmen nur unzureichend war“, heißt es in der Stellungnahme. Dieses Vorgehen entspreche nicht dem Anspruch, den der Netzbetreiber an sich stelle.
„Daher prüfen die Stuttgart Netze alle anhängigen internen Prozesse wie auch die Qualität unserer Störungshotline intensiv“, so ein Sprecher der Stuttgart Netze. Man arbeite daran, die „Fehlerbehebung maximal transparent und zuverlässig zu gestalten.“ Die schlechte Kommunikation des Netzbetreibers hatte auch der Cannstatter Gastronom Kolokotronis bemängelt.
Eine erste Störung sei am Freitagmorgen lokalisiert und schnell behoben worden. Allerdings seien kurz darauf weitere Störungen aufgetreten. Da diese nicht direkt gefunden wurden, „mussten unsere Mitarbeiter auf die Unterstützung durch einen Kabelmesswagen zurückgreifen. Diese Arbeiten dauerten bis spät in die Nacht zu Samstag hinein an“, erklärt sich der Netzbetreiber.
Problem bis Samstagmittag behoben
Dass sich die Reparaturarbeiten so lange hingezogen hätten, hänge auch damit zusammen, dass die betroffenen Gebäude immer vollständig vom Stromnetz genommen werden müssen, so ein Sprecher der Stuttgart Netze. Weil die Mitarbeiter dazu in die Gebäude müssen, sei das nicht in der Nacht auf Samstag geschehen – sondern tagsüber. „Die Vollversorgung konnten wir so im Laufe des Samstagmittags vollständig wiederherstellen.“ Laut Christos Kolokotronis hat es seitdem keine Zwischenfälle mehr gegeben.