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Eine Heuschreckenplage in Kenia. Die Ukraine hat aktuell auch mit den Insekten zu kämpfen.Eine Heuschreckenplage in Kenia. Die Ukraine hat aktuell auch mit den Insekten zu kämpfen. © YASUYOSHI CHIBA/AFP

In der südlichen Ukraine gibt es eine Heuschreckenplage. Laut ukrainischen Angaben steht der Insektenschwarm im Zusammenhang mit Russlands Ukraine-Krieg.

Kiew – Millionen von Heuschrecken gefährden in der Ukraine die Ernte – als direkte Folge des Ukraine-Kriegs. Betroffen sind laut ukrainischen Angaben die Regionen Dnipro und Saporischschja, sowie die von Russland kontrollierte Krim-Halbinsel. Bei Krywyj Rih, Cherson und Odessa sollen die Insekten ebenfalls durch die Luft schwirren, berichtet die Kyiv Post. Am schwersten betroffen ist wohl Saporischschja von der Plage.

Die Ukraine hat zwar immer wieder mit Heuschrecken zu kämpfen, doch dieses Jahr soll das Problem besonders groß sein. Gegenüber dem Landwirtschaftsmedium Latifundist sagte der stellvertretende Chef des ukrainischen Dienstes für Lebensmittel und Verbraucherschutz, Vadym Chaykovskyi: „Seien wir ehrlich, der Hauptgrund hierfür ist größtenteils der Krieg (…) Verlassene Felder in der Nähe der Frontlinie, Zerstörung des Wasserkraftwerks Kachowka. Die Heuschreckenplage ist eine Folge des Ökozids Russlands gegen die Ukraine.“

Wolodymyr Selenskyj – Vom Komödianten zum Symbol des Widerstands In der Nacht zum 24. Februar begann der russische Angriff auf die Ukraine. Danach sollen die USA Selenskyj angeboten haben, ihm bei der Flucht zu helfen. Selenskyj lehnte an, er und seine Regierung blieben in Kiew, auch als russische Truppen auf die Hauptstadt vorrückten. Die Nachrichtenagentur AP verbreitete Selenskyjs Antwort: „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit.“ Seitdem ist er zum Symbol des ukrainischen Widerstands geworden.Fotostrecke ansehenHeuschrecken-Plage in der Ukraine: Sprengung eines Staudamms durch Russland als Ursache?

Im Juni 2023 wurde der Karchowka-Staudamm zerstört. Die Ukraine machte dafür Russland verantwortlich. Der einstige Stausee trocknete aus und der aufgestaute Dnipro-Fluss kehrte in sein natürliches Flussbett zurück. Vom einstigen See ist nichts mehr übrig. Die Wassermassen fluteten damals ganze Landstriche – Anwohner mussten sich auf die Dächer ihrer Häuser flüchten. Wie es scheint, hat die Sprengung des Damms auch langfristige ökologische Folgen für die Region.

Eine direkte Gefahr für die Menschen in der Region bestehe durch die Heuschreckenschwärme jedoch nicht, erklärte Andriy Piatnitsky, Vizechef der Region Saporischschja: „Es besteht keine Gefahr für Menschen. Ja, es sieht schrecklich aus. Ja, es gibt eine riesige Anzahl von Insekten, der Himmel ist voll davon, aber ich sage noch einmal, dass dies keine Gefahr für das Leben und die Gesundheit der Bürger darstellt.“

Brache Felder an der Ukraine-Front begünstigen Heuschrecken-Plage in der Ukraine

Die an der Ukraine-Front brach liegenden Felder und den zerstörten Damm macht auch Ökologe Taras Shevchenko von der nationalen Universität Kiew für den Insektenschwarm verantwortlich. Gegenüber dem Medium Ukrainian National News erklärte der Experte: „Die Zerstörung des Wasserkraftwerks Kachowka und die Verringerung der landwirtschaftlichen Nutzfläche aufgrund der Invasion führten zur Wiederherstellung günstiger Bedingungen für die Entwicklung von Heuschrecken. In Kombination mit den natürlichen Zyklen der Insekten führte dies zu einer massiven Vermehrung von Heuschrecken in diesem Jahr.“

Laut der Kyiv Post sind auch von Russland kontrollierte Gebiete von der Heuschreckenplage betroffen. Demnach sollen die Insekten bisher an die 200 Hektar Mais in der Saporischschja Region zerstört haben.