Eine taiwanische Handelsdelegation wird die Gespräche mit den Vereinigten Staaten über Zölle in Washington fortsetzen, wie vier mit der Angelegenheit vertraute Personen am Mittwoch gegenüber Reuters mitteilten.
Waren, die von Taiwan in die USA exportiert werden, sollten laut US-Präsident Donald Trump im Rahmen seiner sogenannten „reziproken“ Zölle im April mit einem Zollsatz von 32% belegt werden. Später verkündete Trump jedoch eine 90-tägige Aussetzung dieses Plans. Seit der Ankündigung führt Taiwan Gespräche mit Washington über die Zölle.
„Alle relevanten Gespräche laufen weiterhin,“ sagte eine der Quellen. „Das Verhandlungsteam befindet sich noch in den USA,“ bestätigte eine weitere Quelle. Die vier Informanten wollten aufgrund der Sensibilität des Themas anonym bleiben.
In einer Stellungnahme als Antwort auf die Anfrage von Reuters erklärte das taiwanische Kabinett: „Die Regierung hat bekräftigt, dass wir weiterhin auf der Grundlage von zwei Prinzipien verhandeln: der Vertiefung der wirtschaftlichen und handelspolitischen Beziehungen zwischen Taiwan und den USA sowie gegenseitigem Nutzen und Reziprozität.“
Taiwan bemüht sich, seine Handelsbeziehungen zu wichtigen Partnern zu stärken, insbesondere zu den USA, die nach China der zweitgrößte Handelspartner des Inselstaates sind. Dies geschieht vor dem Hintergrund zunehmender geopolitischer und wirtschaftlicher Herausforderungen.
„Wir hoffen, dass diese Verhandlungen vier Ziele erreichen: den Schutz nationaler Interessen, die Sicherung industrieller Interessen, die Gewährleistung der öffentlichen Gesundheit und die Sicherung der Lebensmittelsicherheit. Diese Ziele verfolgen zwei Zwecke: die Förderung eines ausgewogenen bilateralen Handels zwischen Taiwan und den USA sowie die Vertiefung der Zusammenarbeit in Bereichen wie Technologie und nationaler Sicherheit,“ ergänzte das Kabinett in seiner Erklärung.
Die taiwanische Regierung gab letzte Woche bekannt, dass eine Handelsdelegation unter der Leitung von Vizepremier Cheng Li-chun sich diese Woche zu einer neuen Runde persönlicher Verhandlungen mit US-Beamten in Washington, D.C. aufhält.
Das Ergebnis der Gespräche könnte eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der künftigen Handelsstrategie Taiwans und seiner Position in der globalen Lieferkette spielen und ist von zentraler Bedeutung für die exportorientierte Wirtschaft des Landes.