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Menschen mit MASLD, früher als „nicht alkoholische Fettlebererkrankung“ bekannt, haben ein signifikant erhöhtes Sterberisiko. Doch die Gefahr geht über die Leber hinaus. Auch Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten häufiger auf.

Stockholm/Fulda – Menschen, die an einer Stoffwechsel-bedingten Fettlebererkrankung (MASLD) leiden, haben ein fast doppelt so hohes Sterberisiko wie die Allgemeinbevölkerung. Das schreibt aerzteblatt.de mit Bezug auf das Ergebnis einer im Journal of Hepatology veröffentlichten Studie aus Schweden. Dabei beschränke sich das erhöhte Risiko nicht nur auf Lebererkrankungen.

Menschen mit Fettleber haben deutlich erhöhtes Sterberisiko

MASLD, ursprünglich als nicht alkoholische Fettlebererkrankung bekannt, kann zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen. Die von Axel Wester vom Karolinska Institut in Stockholm präsentierten Daten bestätigen diese Zusammenhänge.

„Die 13.099 Patienten, bei denen zwischen 2002 und 2020 eine MASLD diagnostiziert wurde, hatten ein 35,0-fach höheres Risiko an einem hepatozellulären Karzinom und ein 26,9-fach höheres Risiko an anderen Leberkrankheiten zu sterben als eine Vergleichsgruppe aus der Allgemeinbevölkerung gleichen Alters und Geschlechts, die zeitgleich in derselben Region wohnte“, so aerzteblatt.de.

Da Leberkrebs und Leberzirrhose insgesamt selten auftreten, entfielen die meisten Todesfälle auf andere Erkrankungen, heißt es weiter. „Am häufigsten waren dies – wie in der Allgemeinbevölkerung – Krebserkrankungen (außerhalb der Leber) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“

BrombeereZuckerarme Obstsorten können zur Entgiftung der Leber beitragen. (Symbolbild) © Friso Gentsch/dpa

Diese beiden Todesursachen traten bei MASLD-Patienten demnach häufiger auf als in der Vergleichsgruppe. Auch bei Infektionen, anderen gastrointestinalen Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und anderen Ursachen starben Menschen mit MASLD häufiger.

Die einzige Ausnahme gab es laut aerzteblatt.de bei psychischen Erkrankungen, obwohl frühere Studien gezeigt hatten, dass Menschen mit Fettleber häufiger unter Depressionen leiden. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass MASLD die Gesundheit in vielen Bereichen ernsthaft zu beeinträchtigen scheint. Das von Axel Wester ermittelte Gesamtsterberisiko entspricht demnach „fast einer Verdopplung der Sterbewahrscheinlichkeit“.

Fettleber senkt die Lebenserwartung der Bevölkerung

Dabei bilden die 13.099 Diagnosen einer MASLD, die schwedische Ärzte im ambulanten und stationären Bereich stellten, lediglich „die Spitze eines Eisbergs“. Wester geht davon aus, dass in Schweden jeder fünfte Einwohner im Laufe seines Lebens eine MASLD entwickelt. „Ohne die Erkrankung dürfte die Lebenserwartung der Bevölkerung höher sein, was natürlich nicht nur für das skandinavische Land zutrifft“, heißt es abschließend.

Laut der Deutschen Leberstiftung hat rund ein Drittel der Erwachsenen eine durch Fetteinlagerung vergrößerte Leber. Oftmals ohne überhaupt davon zu wissen. Das liege daran, dass die Krankheit oftmals über einen langen Zeitraum komplett symptomfrei sei und damit häufig unbemerkt bleibt.

Rund ein Drittel der Erwachsenen betroffen – Ernährungsumstellung kann Fettleber heilen

Da die Entstehung der Fettleber in vielen Fällen auf eine ungünstige Ernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht zurückzuführen ist, gibt es zahlreiche Tipps, wie man der Erkrankung vorbeugen oder sie sogar heilen kann. Eine beliebte Strategie ist in diesem Zusammenhang zum Beispiel das Intervallfasten.

„Eine Fettleber ohne Entzündung oder Fibrose kann sich meist wieder zurückbilden, sobald die Ursache des Schadens wegfällt“, so die Krankenkasse AOK. Betroffene sollten ihre Ernährung kalorienreduziert und fettarm gestalten. Zuckerarme Obstsorten können zudem zur Entgiftung der Leber beitragen. Sieben Früchte helfen Experten zufolge besonders gut, wenn es darum geht, eine verfettete Leber zu bekämpfen.

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