Der erste Trailer zu „Avatar: Fire and Ash“ sorgt derzeit für Vorfreude auf die Fortsetzung des Sci-Fi-Epos. Eine der eindrucksvollsten Möglichkeiten, ihn sich anzusehen, bietet die VR-Brille Meta Quest. Im virtuellen Kinosaal entfalten die Bilder dank makelloser 3D-Darstellung und riesiger Leinwand eine besondere Wucht und Plastizität.
Dabei stellt sich einmal mehr die Frage, warum das 3D-VR-Kino als Anwendungsfall noch immer eine Nische ist und Filme wie „Avatar“ auf Meta Quest fehlen.
Zumindest etwas Hoffnung in diese Richtung macht, dass James Cameron und Meta eine mehrjährige Partnerschaft eingegangen sind, die die Produktion hochwertiger 3D-Inhalte für die Meta Quest vorsieht. Zudem gibt es Berichte, wonach Meta im kommenden Jahr eine leichte VR-Brille speziell für den Medienkonsum auf den Markt bringen möchte. Ein Gerät, das den Anwendungsfall VR-Kino gezielt vorantreiben könnte.
Camerons himmlischer VR-Moment
In einem Gespräch mit Meta geriet James Cameron ins Schwärmen über das Kinoerlebnis, das moderne VR-Brillen ermöglichen: „Es ist, als hätte sich eine Tür für mich geöffnet, als würde sich der Himmel auftun, ein Lichtstrahl herabfallen und ein Engelschor singen. Ich dachte: ‚Ah! So können die Menschen den Film also sehen. Genau so, wie ich es beabsichtigt habe.'“
Die Rede ist natürlich von „Avatar 3“. Das VR-Kinoerlebnis sei visuell für ihn mindestens so gut wie in einem Kino mit moderner Dolby-Vision-Technik. Welche VR-Brille Cameron genau gemeint hat, lässt der Regisseur offen. Metas aktuelles Flaggschiff, die Quest 3, kann mit ihren LCD-Bildschirmen weder bei Auflösung noch beim Kontrast mithalten, ganz zu schweigen von der Audioqualität.
Auch wenn Camerons Urteil an dieser Stelle durch seine VR-Partnerschaft nicht ganz unvoreingenommen sein dürfte, hat er in einem anderen Punkt absolut recht: VR-Brillen bieten einige entscheidende Vorteile gegenüber der klassischen 3D-Kinoerfahrung. Sie können theoretisch deutlich höhere Helligkeitswerte erreichen und liefern dank vollständig getrennter Bilder für jedes Auge ein gestochen scharfes 3D-Bild ohne Geisterbilder.
Apple zeigt, wie VR-Kino geht
Eine deutlich bessere Kinoerfahrung als Quest 3 bietet Apples Vision Pro, ein Gerät, das gezielt als tragbares Kino vermarktet wird. Dank hochauflösender OLED-Displays kommt sie dem echten Kinoerlebnis näher und übertrifft es je nach Betrachtungsweise sogar, zumindest visuell. Mit über 300 verfügbaren 3D-Filmen, darunter die ersten beiden „Avatar“-Teile, steht zudem ein umfangreiches Angebot an Inhalten bereit. Auf Meta Quest hingegen fehlen entsprechende Dienste. Wer damit 3D-Spielfilme erleben möchte, muss sie aus eigenen Blu-rays extrahieren und manuell auf das Gerät übertragen.
Bei Apple liegen die Hürden für eine breite Adaption des VR-Kinos an anderer Stelle: dem hohen Preis und begrenzten Tragekomfort. Letzteren Punkt dürfte Meta mit der geplanten neuen VR-Medienbrille angehen wollen. Mit einem Headset, das rund 110 Gramm wiegt, könnte das Ansehen ganzer Spielfilme erstmals alltagstauglich werden.
James Cameron hat den Prototyp womöglich bereits gesehen. Über die Geräte, die ihm Meta gezeigt hat, dürfe er zwar nichts sagen, erklärte der Regisseur im Gespräch. Er meinte aber, die VR-Zukunft werde „very fucking cool“.
Den 4K- und 3D-Trailer von „Avatar 3“ können Interessierte auf der Trailer-Webseite The Digital Theater herunterladen. Zum korrekten Abspielen eignet sich der kostenpflichtige Skybox VR Videoplayer, allerdings muss man das Bildformat anpassen.
(tobe)
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