US-Präsident Donald Trump will per Anordnung Zölle von 50 Prozent auf bestimmte Kupferimporte verhängen. Er begründet diesen Schritt mit dem Schutz der nationalen Sicherheit. „Kupfer wird in solchen Mengen und unter solchen Umständen in die
Vereinigten Staaten importiert, dass die nationale Sicherheit der
Vereinigten Staaten gefährdet ist“, sagte Trump. 

Wie das Weiße Haus mitteilte, gelten die Zölle ab dem 1. August für Kupfer-Halbzeuge – die einen Zwischenschritt zum Endprodukt darstellen – sowie für kupferintensive Folgeprodukte. Ausdrücklich ausgenommen sind dagegen Kupferschrott sowie Vormaterialien wie Erze, Konzentrate, Kathoden und Anoden. 

Trump hatte die Zölle erstmals Anfang Juli angekündigt und dabei angedeutet, dass sie für alle Arten Kupfer gelten würden, von Kathoden aus Minen und Hütten hin zu Kabeln und anderen Fertigprodukten.

„Weit entfernt von den universellen Zöllen, die den Märkten Sorgen bereiteten“

„Die neu angekündigten Kupferzölle sind weit entfernt von den universellen Zöllen, die den Märkten Sorgen bereiteten“, sagte Gracelin Baskaran, Direktorin des Programms für die Sicherheit kritischer Mineralien am Center for Strategic and International Studies. „Sie sind weniger strafend als ursprünglich von den Märkten erwartet.“

Die Maßnahme erfolgte nach einer im Februar von Trump angeordneten Untersuchung. Der entsprechende Bericht wurde von Handelsminister Howard Lutnick an das Weiße Haus übergeben. Trump kündigte an, er werde möglicherweise weitere Zölle verhängen und bat Lutnick, ihm bis Juni 2026 einen aktuellen Bericht über den heimischen Kupfermarkt vorzulegen. Dann werde er prüfen, ob ab 2027 ein gestaffelter allgemeiner Einfuhrzoll von 15 Prozent und ab 2028 Zölle von 30 Prozent auf raffiniertes Kupfer erhoben werden sollen.

© Lea Dohle

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Neben den Zöllen sieht die Verordnung Maßnahmen zur Unterstützung der heimischen Kupferindustrie vor. Dazu gehört unter anderem die Auflage, dass 25 Prozent des in den USA produzierten hochwertigen Schrotts im Inland verkauft werden müssen.

Chile und Peru profitieren

Der chilenische Kupferproduzent Codelco begrüßte den Ausschluss von Kathoden als positiv für das Unternehmen und für Chile, das der größte Lieferant von raffiniertem Kupfer in die USA ist.

BHP, das die weltweit größte Kupfermine in Chile betreibt, und Antofagasta, das Kupfer aus Chile in die USA verschifft und eine Kupfermine in den USA bauen will, reagierten nicht sofort auf Anfragen nach einer Stellungnahme.

Die Entscheidung ist im Wesentlichen ein Aufschwung für Chile und Peru, zwei der weltweit größten Kupferproduzenten.

US-Zölle

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