Kiel. Die Spuren sind nicht nur an den Absperrgittern zu sehen. Entlang der Möllingstraße bahnt sich eine lange Spur aus Sand und Stein ihren Weg in Richtung Knooper Weg. Es sind die sichtbaren Auswirkungen eines folgenschweren Wasserrohrbruchs in der Kieler Innenstadt. Die Leitung ist in der Nacht zu Mittwoch am Wilhelmplatz gebrochen. Das aus dem 50 Zentimeter dicken Rohr austretende Wasser hat mehrere Straßen großflächig unterspült. Darunter auch die Eckernförder Straße. Die Reparaturarbeiten samt Sperrungen könnten mehrere Wochen dauern.
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Betroffen ist der Kreuzungsbereich von Stephan-Heinzel-Straße, Sternstraße, Möllingstraße und Eckernförder Straße. Die Kreuzung ist für den Autoverkehr nicht passierbar, die Straßen teils bereits an ihren Zufahrten gesperrt. Fahrradfahrer und Fußgänger sind von der Sperrung nicht betroffen.
Wasserrohrbruch in Kiel: Eckernförder Straße ab Westring nur einspurig
Die gute Nachricht: Die Eckernförder Straße muss für den Autoverkehr nicht komplett gesperrt werden. „Nach Erstsichtung des Schadensbildes konnten wir eine Spur der Eckernförder Straße in Richtung Innenstadt wieder freigeben“, sagt Stadtwerke-Sprecher Sönke Schuster. Der Straßenverkehr über die Eckernförder Straße führt bis zur Stephan-Heinzel-Straße und wird dann über den Kronshagener Weg abgeleitet.
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Alle anderen bisher gesperrten Fahrbahnen bleiben gesperrt. Eine Weiterfahrt durch die Möllingstraße ist nicht möglich. Von der Stadt kommend ist die Möllingstraße hoch Richtung Wilhelmplatz gesperrt. Anlieger können die Sperrung aber umfahren, um in die Stift- und Körnerstraße abzubiegen.
Die Eckernförde Straße war bis zum Vormittag ab der Kreuzung Westring stadteinwärts gesperrt. Doch nicht alle Autofahrer hielten sich an das Durchfahrtsverbot. Die Folge: Sie mussten kurz vor der Baustelle rechts abbiegen in die Straße Wilhelmplatz, in der der Verkehr zum Stocken gekommen war.
Nach derzeitigen Einschätzungen könnten die Bauarbeiten für die Wiederherstellung der Fahrbahnen mindestens noch mehr als zwei Wochen dauern.
Sönke Schuster
Stadtwerke-Sprecher
„Nach derzeitigen Einschätzungen könnten die Bauarbeiten für die Wiederherstellung der Fahrbahnen mindestens noch mehr als zwei Wochen dauern“, sagt Schuster. Zunächst muss der Wasserrohrbruch repariert werden. Wenn diese Arbeit abgeschlossen ist – vermutlich Mitte kommender Woche – können Straßen und Gehwege wiederhergestellt werden.
Die genaue Dauer der Arbeiten sei aber noch nicht absehbar, da es sich um eine großflächige Maßnahme handelt und die entsprechenden Dienstleister für den Straßenbau kaum zeitliche Kapazitäten haben.
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Noch in der Nacht hatten Mitarbeiter der Stadtwerke die Bereiche abgesichert. Mit welcher Kraft das Wasser ausgetreten ist, zeigt sich im Bereich der betroffenen Kreuzung: Ein Teil des Gehwegs ist hochgedrückt.
„Wir bemühen uns intensiv, in den kommenden Tagen die Einschränkungen wieder sukzessive zurückzufahren“, erklärt Sönke Schuster. Insbesondere für in die Kieler Innenstadt pendelnde Autofahrer dürfte die Sperrung Behinderungen bedeuten. „Für die Einschränkungen möchten wir uns entschuldigen.“
Wasserversorgung in Kiel nach Rohrbruch gesichert
Aufgrund des Rohrbruchs kam es kurzzeitig und punktuell im Leitungsnetz der Stadtwerke Kiel zum Druckabfall. Die Wasserversorgung ist jedoch gesichert, erklärt Schuster. Noch sei unklar, wie lange schon Wasser aus dem Rohr gelaufen war.
Ein Teil des Gehwegs in der Möllingstraße am südlichen Ende des Wilhelmplatzes ist hochgedrückt.
Quelle: Jördis Früchtenicht
Als Folge des Defekts kann es im Kieler Zentrum allerdings zur Eintrübung des Trinkwassers kommen. Es handelt sich dabei laut Stadtwerken um Eisen- und Manganablagerungen, die sich aufgrund der Druck- und Fließveränderungen von den Rohrwänden lösen können. Das sei gesundheitlich unbedenklich. Das Wasser werde wieder klar, wenn es etwas länger aus dem Hahn fließt.
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Die beschädigte Wasserleitung dient primär zum Befüllen des Wasserspeichers am Professor-Peters-Platz. Neben den vier Wasserwerken nutzt der Versorger sechs Trinkwasserspeicher. Mit den unterirdischen Behältern gleicht das Unternehmen die Differenz zwischen der geförderten und benötigten Wassermenge während der Verbrauchsspitzen im Netz aus.
In dem Bereich der Kreuzung am südlichen Ende des Wilhelmplatzes hatte es bereits im Frühjahr 2024 nach einem Rohrbruch eine zweiwöchige Sperrung gegeben. Damals war eine Fernwärmeleitung betroffen. Einen Zusammenhang zwischen den beiden Rohrbrüchen gebe es nicht, sagt Schuster. Es handele sich zwar um benachbarte Orte, allerdings um unterschiedliche Baugruben. Daher hätte vor einem Jahr nicht erkannt werden können, wenn das jetzt gebrochene Wasserrohr schon erste Anzeichen an Schäden aufgewiesen hätte.
KN