Sie brauchen jemanden zum Reden, eine Tasse Tee, oder auch einen Schlafplatz – immer mehr Menschen suchen die Bahnhofsmission in Würzburg auf. Der Hilfsbedarf ist riesig: Letztes Jahr wurde die Einrichtung über 65.000-mal aufgesucht, also knapp 180-mal am Tag. Das sind 67 Prozent mehr als 2020.
Früher hat die Bahnhofsmission vor allem Reisenden Hilfe angeboten. Das hat sich geändert. Für viele ist es inzwischen der letzte Halt. Insbesondere die Zahl von Menschen mit psychischen Belastungen und Suchtproblemen nimmt seit Jahren zu. Mehr als ein Drittel der Menschen, die sich an die Bahnhofsmission wenden, leiden darunter. Ein Plus von 120 Prozent im Vergleich zu 2020.
Zum Alltag gehören aber auch Geflüchtete, Obdachlose, oder Menschen, die sich einsam fühlen.
Um den Bedarf decken zu können, brauche es finanzielle Unterstützung vom Freistaat. Seit 1898 steht die Bahnhofsmission Bedürftigen, Ortsfremden oder am Bahnhof gestrandeten Menschen zur Seite. Geöffnet hat sie rund um die Uhr.
Auch bayernweit melden die Bahnhofsmissionen Rekordzahlen. Mit 566.000 Hilfsbedürftigen wurde eine neue Höchstmarke erreicht.