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Im Ukraine-Krieg rücken immer wieder Bohrinseln im Schwarzen Meer in den Fokus. Russlands Präsident Wladimir Putin soll hier die nächste Niederlage erlitten haben.
Krim – Als ob es die heftigen Gefechte nicht gäbe. Auf der Krim machen im Hochsommer viele tausende Touristen aus Russland Strandurlaub. Derweil wird im Ukraine-Krieg unvermindert Blut vergossen.
Ukraine-Krieg: Russland besetzt unter Wladimir Putin Bohrinseln
Der Militärnachrichtendienst der Ukraine (HUR) machte am Dienstag (29. Juli) auf Instagram Videos publik, die beweisen sollen, wie ukrainische Elite-Soldaten die Tendra-Nehrung etwa 120 Kilometer nordwestlich der Schwarzmeer-Halbinsel stürmen und die Flagge ihres Landes hissen.
Ebenfalls am Dienstag veröffentlichte der HUR in Sozialen Netzwerken Bilder, die zeigen sollen, wie Marine-Soldaten mitten auf dem Schwarzen Meer den nächsten militärischen Coup gegen das Moskau-Regime des Kreml-Chefs Wladimir Putin verübten. Ziel war demnach die Gasbohrplattform „Petro Hodovalets“, die zu den sogenannten „Bojko-Türme“ gehört.
Bojko-Bohrtürme
Die Bojko-Bohrtürme sind zwei Bohrinseln namens „Petro Hodowanez“ und „Ukrajina“ im Schwarzen Meer, die über dem Erdgasfeld „Holitsynske“ den Rohstoff an die Erdoberfläche fördern sollen. Sie sind nach dem ehemaligen Energieminister und früheren stellvertretenden ukrainischen Ministerpräsidenten Jurij Bojko benannt. Ebenfalls im nördlichen Teil des Schwarzen Meeres befinden sich die ukrainischen Bohrinseln „Tavryda“ und „Syvash“.
Verluste im Ukraine-Krieg: Bohrinseln „Petro Hodowanez“ und „Ukrajina“ schwer umkämpft
Besagte Bojko-Bohrinseln „Petro Hodowanez“ und „Ukrajina“ geraten im Ukraine-Krieg alle paar Monate in die Kampfhandlungen. Über dem Erdgasfeld „Holitsynske“ gelegen sind sie wirtschaftlich lukrativ sowie durch ihre Position im Schwarzen Meer ferner militärisch strategisch interessant. Der Kreml ließ laut ukrainischer Informationen von dort aus vorübergehend Teile des Schwarzmeer-Luftraumes kontrollieren.
Wie der HUR jetzt erklärte, attackierten Soldaten der Spezialeinheit „Raven Group“ (zu Deutsch: Raben-Gruppe) schon am 11. September 2024 die Plattform „Petro Hodovanets“ vor der Küste der Halbinsel Krim (siehe Landkarte unten). Und zwar mit Kamikaze-Drohnen von Booten aus auf dem offenen Meer. Die Bohrinsel soll zu dem Zeitpunkt durch die Russen besetzt gewesen sein. Eine große Herausforderung dürfte indes gewesen sein, dass die Drohnen-Piloten ihre Waffen bei vollem Wellengang ins Ziel manövrieren mussten.
Ukraine und Russland kämpfen erbittert um Bohrinseln im Schwarzen Meer
Beide Bohrinseln sind seit Jahren heftig umkämpft, während die Nato-Küste Rumäniens in der Nähe liegt. Das Militärbündnis kann deshalb die Kämpfe um die Bohrplattformen auf dem Schwarzen Meer regelrecht mitverfolgen. Im September 2023 hatten ukrainische Einheiten die Bohrtürme zurückerobert. Militärblogger teilten seinerzeit Fotos, die Marine-Soldaten mit der ukrainischen Flagge auf einer der Bohrinseln zeigten. Offenbar wurden diese von den Russen aber später wieder besetzt.
So teilte das Verteidigungsministerium aus Kiew im Februar 2024 mit, dass ukrainische Elite-Kämpfer eine Bohrplattform im Schwarzen Meer gestürmt hätten und dort Radar-Ausrüstung sowie Signal-Antennen für den Einsatz russischer Drohnen zerstört hätten. Um welche der Plattformen es sich gehandelt haben soll, ging aus dem Bericht dagegen nicht hervor. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig verifizieren. So gehen die Gefechte auch auf dem Schwarzen Meer weiter, während zum Beispiel ein ukrainischer Kampfpilot bei der Luftverteidigung seines Landes zum Held wird. (pm)