Fingervarikose tritt meist im höheren Lebensalter auf
Varizen an Hand und Fingern treten typischerweise im distalen palmaren Bereich der Hand und der Finger auf, seltener an der Dorsalseite der Finger in Höhe des mittleren Interphalangealgelenks. Der Daumen ist seltener befallen. Sie äußern sich als subkutane bläuliche Knötchen. Meist zeigen sie sich im höheren Lebensalter und bleiben in der Regel symptomlos. Mechanischer Stress kann begünstigend wirken. Im geschilderten Fall waren die Hände durch die Tätigkeit als Reinigungskraft möglicherweise vermehrt Mikrotraumata ausgesetzt. Eine stärkere Ausprägung an der rechten Hand passte zu dem Umstand, dass sie Rechtshänderin war.
Die Hämatome, die bereits nach alltäglichen Verrichtungen wie Besteckgebrauch oder Kämmen auftreten können, werden als Finger-Apoplexie oder Achenbach-Syndrom bezeichnet. Eine Thrombosierung stellt eine seltene Komplikation dar. Aber auch dann ist eine spezifische Therapie nur in Einzelfällen erforderlich, schreibt das Autorenteam. Die symptomatische Analgesie reicht meist aus. Bei Thrombose wird eine Antikoagulation diskutiert, bei Therapieresistenz die chirurgische Entfernung der Varizen. Tritt eine Fingervenenthrombose bei Patientinnen oder Patienten unter 60 Jahren auf, sollte ein Thrombophiliescreening erwogen werden.
Quelle: Dtsch Med Wochenschr 2025; 150: 571-574; doi: 10.1055/a-2506-6795
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