Eine der bedeutendsten Infrastrukturinvestitionen Europas wird 2025 Realität: Die Koralmbahn durchquert die Alpen, verbindet Kärnten mit der Steiermark – und macht Villach, Klagenfurt und Fürnitz zu logistischen Schlüsselpunkten im EU-Korridor zwischen Nord- und Südeuropa.
Die Eröffnung des Jahrhundertprojekts wird nicht nur Fahrzeiten halbieren – sie verbindet zentraleuropäische Wirtschaftsregionen enger als je zuvor. Gemeinsam mit dem Semmering-Basistunnel, der 2030 fertig sein soll, entsteht eine durchgehende Hochleistungsstrecke von Wien über Graz nach Klagenfurt und Villach – entlang des Baltisch-Adriatischen Korridors.
Effiziente Drehscheibe
Wie genau sich die Koralmbahn auf den Standort auswirkt, hat Eric Kirschner vom JOANNEUM RESEARCH mit seinem Team in einer Langzeitstudie untersucht. Die wichtigste Erkenntnis: „Es entsteht eine neue urbane Agglomeration mit rund 1,1 bis 1,2 Millionen Einwohnern. Das erzeugt eine stärkere internationale Sichtbarkeit und ist eine starke Aufwertung.“
Schon heute zählt Kärnten zu den bedeutendsten Logistikhubs im Alpen-Adria-Raum. Rund 9,5 Milliarden Euro an Exportleistung (2023) und der Zugang zu Adriahäfen wie Triest und Koper belegen das. Der Güterverkehr profitiert von intermodalen Knotenpunkten wie dem Cargo Terminal Villach Süd mit 45-Tonnen-Containerstapler, eigenem Zollservice und speziell ausgelegten Umschlagsgleisen für den konventionellen Güterverkehr.
Dazu kommt der Großverschiebebahnhof Fürnitz – eine zentrale Drehscheibe und Verteilzentrum für Waren von und nach Italien sowie Südosteuropa. Besonderes Highlight für einen beschleunigten Warentransit ist der erste Schienenzollkorridor Europas zwischen Villach und Triest: Güter können ohne zolltechnisches Verfahren und Zwischenlagerung direkt vom Schiff auf die Bahn Richtung Villach Süd/Fürnitz verladen werden – bei Lieferungen aus Asien vermeiden Unternehmen damit Engpässe an den Nordseehäfen und können bis zu zwei Tage Zeit sparen.
Logistikdrehscheibe Kärnten: Zentrale Lage mit optimaler Anbindung an europäische Märkte | Bild: Standortmarketing Kärnten / Monte Nero Productions
Logistik Center Austria Süd: 160 Hektar Zukunft
Mitten im Verkehrsnetz der Tauern- und Südbahnachsen bietet das LCA Süd Unternehmen strategische Ansiedlungsflächen, umfassende Services und schnelle Verbindungen zu den nordadriatischen Häfen sowie zu den Wirtschaftszentren in Deutschland, Polen, Tschechien und Slowenien. Für internationale Erreichbarkeit und Synergien durch multimodalen Verkehr sorgt zusätzlich der Flughafen Klagenfurt.
Digital vernetzt
Neben der physischen Infrastruktur baut Kärnten an einem digitalen Fundament: Der neue Internetknoten ALPSiX in Fürnitz verknüpft Kärnten direkt mit globalen Daten-Backbones. Für Logistikunternehmen bedeutet das minimale Latenz, maximale Verfügbarkeit – und neue Synergien mit smarten Anwendungen wie Tracking, eCMR und automatisierter Disposition.