Michael und Ralf Schumacher sind zweifelsohne das erfolgreichste Brüderpaar in der Geschichte der Formel 1. Der ältere Bruder Michael ist als siebenmaliger Weltmeister eine der größten Motorsportlegenden aller Zeiten, aber auch Ralf Schumacher hat mit 27 Podest-Platzierungen seine Fußstapfen in der Formel 1 hinterlassen. Stolze 16 Mal jubelten die Brüder sogar gemeinsam auf dem Podium – zum letzten Mal vor genau 20 Jahren, am 31. Juli 2005.

Zwischen 1997 und 2006 fuhren Michael und Ralf Schumacher zehn Jahre lang gemeinsam in der Formel 1. Alle fünf Weltmeistertitel des älteren Bruders im Ferrari fielen in diese Zeit, die als „Schumi-Ära“ in die Geschichte der Königsklasse des Motorsports einging. 

Ralf Schumacher kämpfte in dieser Zeit zwar selten um Grand-Prix-Siege, fuhr bei Jordan, Williams und Toyota aber immerhin regelmäßig in die Punkte. 

16 Mal gelang es den Schumacher-Brüdern sogar, gemeinsam auf dem Siegerpodest in der Formel 1 zu stehen. Das erste Mal beim Saisonstart 2000, als Michael Schumacher in Melbourne auf dem Weg zu seinem ersten Ferrari-Titel gewann und Ralf auf den dritten Platz fuhr. 

Die letzte Familienparty auf dem Podium fand dann auf dem Hungaroring statt, als Michael am 31. Juli 2005 mit lediglich 0,6 Sekunden Vorsprung auf Ralf Schumacher als Zweiter ins Ziel kam.

Alonso sorgt 2005 für die Wachablösung

Die Saison 2005 bedeutete das Ende der unumstrittenen Ferrari-Regentschaft in der Formel 1. Sagenhafte fünf Fahrer-Weltmeisterschaften hatte Michael Schumacher zu diesem Zeitpunkt mit den Roten schon in Folge eingefahren, was bis heute die längste Serie überhaupt in der Formel 1 ist.

2005 aber schickte sich ein gewisser Fernando Alonso an, die Ferrari-Dominanz zu durchbrechen. Unter dem legendären Teamchef Flavio Briatore fuhr der Spanier im Renault von Sieg zu Sieg, triumphierte unmittelbar vor dem Ungarn-Wochenende auch beim Schumi-Heimspiel auf dem Hockenheimring.

In Budapest sollte der Trend dann doch noch in Richtung des Rekordweltmeisters umgestoßen werden. Michael Schumacher schnappte sich im Qualifying die Pole Position, konnte auch im Rennen zunächst in Führung bleiben. Er profitierte dabei auch davon, dass Fernando Alonso kurz nach dem Start ausgerechnet mit Bruder Ralf kollidierte und einen frühen Boxenstopp einlegen musste.

Alonso erlebte am Ende mit Platz elf einen Sonntag zum Vergessen, fuhr in nachfolgenden sechs Rennen aber immer aufs Podium und stand am Saisonende zum ersten Mal als Weltmeister fest. 

Schumachers Ferrari-Ära endet 2006

Aber zurück nach Budapest: Erst in der zweiten Rennhälfte zog Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes, der neben Alonso und Michael Schumacher noch der dritte Titelanwärter in diesem Jahr war, am Deutschen vorbei und fuhr seinen vierten von letztlich sieben Saisonsiegen ein.

Schumi selbst war in der zweiten Rennhälfte gegen Räikkönen machtlos und musste sich in der Schlussphase ganz schön strecken, den zweiten Platz gegen seinen jüngeren Bruder zu verteidigen, der im Toyota mächtig drückte.

Ralf Schumacher (l.) machte in der Schlussphase mächtig Druck auf seinen Bruder

Ralf Schumacher (l.) machte in der Schlussphase mächtig Druck auf seinen Bruder

Nach 70 Runden fuhren die beiden als Zweiter und Dritter über die Ziellinie. Es sollte das letzte mal sein, dass Michael und Ralf Schumacher gemeinsam auf dem Stockerl jubeln konnten.

„Ich habe gehofft, um den Sieg zu fahren, aber auch so einen großen Schritt nach vorn gemacht. Für Moral und Motivation war es wichtig, das Resultat einzufahren“, zeigte sich Michael Schumacher mit dem zweiten Platz von Ungarn durchaus zufrieden. Im Herbst 2005 wurde er als Dritter der Fahrerwertung hinter Alonso und Räikkönen entthront, Ende 2006 war dann endgültig Schluss bei der Scuderia Ferrari.