Die Wettbewerber im Güterverkehr kritisieren zudem, dass im Frühjahr parallel auch Umleitungsstrecken für mehrere Wochen gesperrt würden – mit noch längeren Umwegen für die Unternehmen. „Das sind absurde Wege und die Züge müssen zusätzlich mehrere hochbelastete Knoten durchfahren“, teilte der Geschäftsführer des Verbands „Die Güterbahnen“, Peter Westenberger, mit. „Dass die DB bei einem Großprojekt wie diesem mit 2,2 Milliarden Euro Budget weitgehend autark und frei von Kontrolle handelt, muss beendet werden.“

Weil bei den Bauarbeiten im vergangenen Jahr lediglich repariert wurde, was nicht mehr aufgeschoben werden konnte. Nun soll deutlich mehr passieren, um den Zustand grundlegend zu verbessern. Laut Bahn erhielt die Strecke zuletzt die Zustandsnote 3,7. Nach der Generalsanierung prognostiziert der Konzern die Note 2,3. Auf der Riedbahn hat sich die Zustandsnote durch die Generalsanierung demnach von 3,70 auf 2,19 verbessert.

Die Stellwerke werden für den Einsatz einer digitalen Leit- und Sicherungstechnik (ETCS) vorbereitet, die Strecke selbst aber nicht. Nach Erfahrungen bei der Riedbahn-Sanierung wird darauf verzichtet. Erst in den 2030er Jahren soll auf der Strecke Hamburg-Berlin dann auf die digitale Technik umgestellt werden. Sie ermöglicht es, dass insgesamt mehr Züge dichter hintereinander auf der Strecke fahren können.

Das ist zumindest die große Hoffnung der Verantwortlichen. Zuletzt wurden weniger als 60 Prozent der Fernverkehrshalte rechtzeitig erreicht.

Dass diese Quote für das gesamte Netz schon nach dieser dritten von insgesamt rund 40 Generalsanierungen deutlich besser wird, ist unwahrscheinlich. Auf der Strecke selbst sollte der Verkehr nach der Baumaßnahme aber deutlich besser und störungsfreier rollen. Zudem soll die umfassende Generalsanierung dazu führen, dass dort für mehrere Jahre nicht mehr gebaut werden muss.

2026 sollen vier Generalsanierungen absolviert werden – und zwar auf den Strecken Hagen-Wuppertal-Köln, Nürnberg-Regensburg, Obertraubling-Passau, Troisdorf-Wiesbaden.