Wegen Untreue
Frankfurter Staatsanwalt muss 30.000 Euro Strafe zahlen
01.08.2025 – 13:44 UhrLesedauer: 1 Min.
Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft (Archivbild): Einem Juristen wurde in Frankfurt der Prozess gemacht. (Quelle: Arne Dedert/dpa/dpa-bilder)
Ein Frankfurter Jurist ließ Anklagen von unqualifizierten Arzthelferinnen schreiben. Dem Staat entstand ein erheblicher finanzieller Schaden.
Ein Frankfurter Staatsanwalt ist am Freitag wegen Untreue zu einer Geldstrafe von 30.000 Euro verurteilt worden. Das Landgericht Frankfurt verhängte 300 Tagessätze zu je 100 Euro gegen den 38-Jährigen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Vorsitzende Richterin erklärte, der Angeklagte habe sich erst spät geständig gezeigt. Durch sein Verhalten sei dem Staat ein Schaden von rund 90.000 Euro entstanden.
Der Verurteilte hatte Teile von Anklagen in Verfahren zu ärztlichem Abrechnungsbetrug von sogenannten Gutachterinnen verfassen lassen. Diese Frauen arbeiteten bei einer Firma und waren überwiegend Arzthelferinnen ohne juristische Kenntnisse.
Der Staatsanwalt war in der Ermittlungsstelle gegen Korruption tätig. Diese Abteilung leitete damals ein inzwischen rechtskräftig verurteilter Ex-Oberstaatsanwalt. Dieser Vorgesetzte des nun Verurteilten war wegen Bestechlichkeit und Untreue verurteilt worden, weil er jahrelang Gutachtenaufträge an Firmen vergab, an denen er heimlich beteiligt war.