Düsseldorf. Daniel Thioune setzt vor Saisonstart ein klares Zeichen: Im Podcast spricht der Fortuna-Coach offen vom Aufstieg – und seiner Spielidee.

„All-In“ – nichts weniger hat Daniel Thioune für seine vierte Saison mit Fortuna Düsseldorf im Sinn. Verpasste er mit seinem Team in der vorletzten Spielzeit den Aufstieg noch denkbar dramatisch in der Relegation gegen den VfL Bochum, soll es in diesem Jahr endlich klappen – das macht der Cheftrainer im neuen Vereinspodcast „Rot & Schweiß“ unmissverständlich klar.

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Seit über 1270 Tagen ist Thioune nun im Amt. An Tag eins war vom Aufstieg keine Rede – im Gegenteil: Der 51-Jährige kam im Februar 2022, um die abstiegsbedrohte Fortuna vor dem Gang in die 3. Liga zu bewahren. Nach dem geglückten Klassenerhalt in der Saison 2021/22 und drei Jahren im oberen Tabellendrittel darf in Düsseldorf nun wieder offen vom großen Wurf geträumt werden – und Thioune tut das auch.

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Fortuna Düsseldorf: Thioune träumt von längerer Sommerpause

„Wir wollen so viele Mannschaften hinter uns lassen, dass die Sommerpause für uns ein bisschen länger ausfällt“, erklärt er. Denn die Bundesligisten haben traditionell zwei Wochen mehr Erholungszeit – und genau das soll im kommenden Jahr auch für seine Mannschaft gelten. Der Aufstieg sei „definitiv das Ziel, da müssen wir nicht drumherum reden“.

Als Überschrift hat er für die kommende Spielzeit deshalb den Slogan „All In“ gewählt: „Da geht es gar nicht darum, dass wir alles auf eine Karte setzen, um erfolgreich zu sein. Sondern wir wollen die uns zur Verfügung stehende Energie Woche für Woche und Tag für Tag maximal freisetzen.“ Das erhöhe die Wahrscheinlichkeit, eine erfolgreiche Saison zu spielen, so der Düsseldorfer Übungsleiter.

Fortuna Düsseldorf: Thioune erklärt seine Spielidee

Neben der Einstellung will Thioune für die neue Spielzeit auch an taktischen Stellschrauben drehen, um die Träume tausender Fortunen wahr werden zu lassen. Eine Kritik, die dem 50-Jährigen immer wieder entgegenschlägt, lautet: Es fehle an einer klaren Spielidee.

Auf mehrfachen Wunsch der Podcast-Hörer skizzierte Thioune nun, wie sein Ansatz auf dem Platz grundsätzlich aussehen soll: „Um es auf das Wesentliche zu reduzieren, kann man sagen: Wir spielen tief vor breit. Wir wollen vertikal spielen und zentral durchkommen.“ Wenn die zentralen Räume besetzt sind, wolle man über die Außen und einen Neuaufbau erneut den Durchbruch durch die Mitte suchen, erklärt er – und ergänzt: „Vor zwei Jahren hatten wir den erfolgreichsten Angriff der Liga. Ich würde mich nicht dagegen wehren, wenn das wieder so wäre.“

„Vor zwei Jahren hatten wir den erfolgreichsten Angriff der Liga. Ich würde mich nicht dagegen wehren, wenn das wieder so wäre.“

Daniel Thioune

Cheftrainer von Fortuna Düsseldorf

Im Spiel gegen den Ball will Thioune in dieser Saison – wie er bereits mehrfach betonte – wieder auf eine höhere Pressinglinie setzen. In der vergangenen Spielzeit hatte seine Mannschaft „personell bedingt“ häufiger tiefer gestanden, wie er im Podcast erklärt. Mit Neuzugängen wie Anouar El Azzouzi und Sotiris Alexandropoulos, die sich auch in Unterzahl wohl dabei fühlen, Räume zu verteidigen, sieht Thioune nun die Voraussetzungen dafür geschaffen, mutiger und aktiver nach vorne zu verteidigen.

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In der Vorbereitung zeigte seine auf vielen Positionen neu zusammengesetzte Mannschaft phasenweise noch Schwierigkeiten, seine Spielidee konsequent umzusetzen. In der Generalprobe gegen den Drittligisten Alemannia Aachen (4:0) wurde jedoch bereits deutlich, wie torreich sein Fußball sein kann, wenn die Zahnräder ineinandergreifen.

Für die Fortuna-Fans bleibt zu hoffen, dass das auch beim Zweitligaauftakt der Rheinländer am Samstag (1. August, 20.30 Uhr) gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld der Fall sein wird.