CSD-Demo 2025 in Hamburg: Zehntausende Menschen bei einer bunten Parade.

AUDIO: CSD-Demo in Hamburg (1 Min)

Stand: 02.08.2025 15:20 Uhr

In Hamburg sind am Sonnabend Zehntausende Menschen bei der CSD-Demo für die Rechte und den Schutz von queeren Menschen auf die Straße gegangen. Der Umzug steht unter dem Motto: „Wir sind hier, um zu bleiben. Queere Menschen schützen.“

Ersten Schätzungen der Polizei zufolge sind mindestens 50.000 bis 70.000 Menschen dem Aufruf des Vereins Hamburg Pride zur CSD-Demo gefolgt. Für abschließende Einschätzungen zu den Besucherzahlen sei es aber noch zu früh, sagte ein Polizeisprecher.  Auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) nehmen an der Parade teil.

Mehr als 60 Trucks

Die CSD-Demo gibt es in Hamburg bereits zum 45. Mal. Teil der Parade sind mehr als 60 Lastwagen von Vereinen, Parteien, Unternehmen und Kirchengemeinden. Der Umzug startete am Mittag an der Ecke Lübecker Straße/Mühlendamm. Die Teilnehmenden ziehen unter anderem über den Steindamm, die Adenauerallee, die Steinstraße, die Mönckebergstraße und den Glockengießerwall zur Lombardsbrücke, wo die Parade gegen 17 Uhr enden soll. 

Demo-Route führt nicht mehr über die Lange Reihe

Entlang der Strecke sind zahlreiche Straßen gesperrt. Die Polizei empfiehlt allen, die dabei sein wollen, mit der Bahn, dem Fahrrad oder zu Fuß zu kommen. Autofahrerinnen und -fahrer werden gebeten, die Innenstadt zu meiden. Der Umzug führt nicht mehr über die Lange Reihe, die für den immer größer gewordenen CSD nach Angaben der Organisatorinnen und Organisatoren zu klein geworden ist. Bereits am Freitag begann das dreitägige CSD-Straßenfest rund um Jungfernstieg, Ballindamm und Rathausmarkt mit großer Bühne, sechs Musikinseln, rund 150 Ständen und einem Familienbereich.

Mehr Schutz für queere Menschen gefordert

Das diesjährige CSD-Motto greife die Sorgen in der queeren Community vor gesellschaftlichen Rückschritten au, hieß es von den Veranstalterinnen und Veranstaltern. Während immer häufiger Angriffe auf queere Menschen und auch auf CSD-Demonstrationen gemeldet würden, fahre die Bundesregierung ihre Unterstützung und Solidarität mit queeren Communities zurück. „Wir sind kein Trend und unsere Existenz kein Debattenthema. Wir sind Teil dieser Gesellschaft und uns stehen die gleichen Rechte zu wie allen anderen“, sagten die Co-Vorsitzenden von Hamburg Pride, Jenny Saitzek und Christoph Kahrmann. Der Verein fordert umfassende Schutzmaßnahmen für queere Menschen.

CSD erinnert an Homosexuellen-Aufstand in New York

Der Christopher Street Day (CSD) erinnert an einen Aufstand der Homosexuellen-Community im New Yorker Stadtteil Greenwich Village im Umfeld der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street, der am 28. Juni 1969 begann.

Luftballons in Regenbogen Farben beim CDS 2024 in Hamburg.

Höhepunkt der Pride Week ist die Demo zum Christopher Street Day. Sie findet am 2. August statt. Rund 250.000 Menschen werden erwartet.

Eine Regenbogenflagge weht am Hamburger Rathaus.

Bürgermeister Tschentscher war dabei, als die Regenbogenflagge zum Start der Pride Week gehisst wurde. Er sprach von einem Zeichen für Vielfalt und Toleranz.

Alexander Dietze aus dem NDR Landesfunkhaus Hamburg

Der Hass gegen queere Menschen hat zugenommen. Sie brauchen sichere Räume und Verbündete, meint Alexander Dietze.

Bilder aus der Geschichte des CSD in HH

1980 fand die Stonewall-Demo erstmals in der Hansestadt statt. Sie war Vorläuferin des Christopher Street Day, der in diesem Jahr am 2. August gefeiert wird.