Berlin. Querdenker und Gegendemonstranten versammeln sich in Mitte. Auch der Anti-Weidel-Bus „Adenauer SRP+“ ist vorgefahren.

Die „Querdenken“-Bewegung hat am Samstag wieder in Berlin demonstriert. Am Brandenburger Tor haben sich am Samstagnachmittag rund 3600 Personen versammelt. Das schätzte die Berliner Polizei, wie eine Sprecherin auf Nachfrage sagte. Unter dem Motto „Frieden und Freiheit“ zogen sie vom Platz des 18. März über die Dorotheenstraße, Unter den Linden und der Friedrichstraße durch Berlin-Mitte. Angemeldet waren auch Gegenproteste. Die Berliner Polizei war nach eigenen Angaben mit rund 400 Einsatzkräften stadtweit unterwegs, um die verschiedenen Versammlungen zu schützen.

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und
wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste
übermittelt werden. Mehr dazu in unserer

Datenschutzerklärung

Mehr anzeigen

„Querdenker“-Demo in Berlin: Gegenprotest auch per „Anti-Weidel-Bus“

Die Teilnehmer versammelten sich zunächst vor dem Brandenburger Tor. Darunter waren etwa der Corona-Leugner Anselm Lenz. Der frühere Dramaturg war vor drei Jahren wegen übler Nachrede gegen Personen des politischen Lebens zu einer Geldstrafe von 4500 Euro verurteilt worden. Er soll den CDU-Politiker Jens Spahn als „kokainsüchtig“ bezeichnet haben. Auch der Verschwörungstheoretiker Michael Bründel alias „Captain Future“ zeigte sich bei der Demonstration, ebenso wie eine Handvoll junger Neonazis einer Jugendgruppierung, die streckenweise mitliefen.

Gegen die Versammlung formierten sich auch Gegenproteste. Am frühen Nachmittag hatten sich rund 600 Personen am Neptunbrunnen versammelt. Vor Ort war auch der Bus „Adenauer SRP+“, ein ehemaliger Gefangenentransporter, der umgebaut wurde. Die Initiative „Zentrum für Politische Schönheit“ hatte mit dem Bus und anderen Aktivisten Ende Juli ein Interview mit Alice Weidel gestört. Die AfD-Chefin war auf der Terrasse vor dem Bundestag beim Sommerinterview der ARD. Durch die Lautstärke des Busses und der Demonstranten verstanden sich Weidel und der ARD-Journalist teilweise kaum.

Auch interessant

Große Nazi-Demonstration am Berliner Ostkreuz

Auch an diesem Samstag sorgte die Lautstärke des Busses für einen Polizeieinsatz. Nach Angaben der Polizei wurde die Lautstärke zunächst beschränkt. Nachdem diese aber erneut überschritten wurde, wodurch weiteren Angaben der Polizei zufolge ein Beamter verletzt wurde, sei der Bus von der Gegenkundgebung ausgeschlossen worden, erklärte eine Polizeisprecherin. Die Beamten beschlagnahmten daraufhin Boxen, die auf dem Bus angebracht wurden. Nach Angaben der Polizei verliefen die Versammlungen allerdings zunächst ohne größere Zwischenfälle. Eine Bilanz wird für Sonntag erwartet.

Morgenpost Späti

Hier steckt alles drin: Ihr Berlin-Update zum Feierabend – montags bis freitags um 18 Uhr.

Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der
Werbevereinbarung
zu.

Die „Querdenken“-Bewegung erlangte Bekanntheit durch großangelegte Proteste während der Corona-Pandemie. Die Demonstrationen richteten sich gegen die politischen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Zur Gruppierung gehören Impfgegner, Verschwörungstheoretiker und rechte Aktivisten.