Stand: 02.08.2025 18:22 Uhr

Die Berliner Bäderbetriebe melden in einer Zwischenbilanz einen erheblichen Rückgang der Badegäste im Vergleich zum Vorjahr. Schuld sei der nasse Juli. Hoffnung macht ein Blick auf die Wettervorhersage.

Der Juli in Berlin war nass. Was der Naturs Freud war, ist der Freibad-Betreibers Leid. Die Berliner Bäderbetriebe (BBB) melden einen erheblichen Rückgang der Badegäste und einen damit verbundenen Einbruch der Einnahmen.
 
„Wir hatten seit Anfang der Saison 760.000 Badegäste. Das sind ungefähr 110.000 weniger als im vergangenen Jahr“, sagt Sprecherin Kristina Tschenett gegenüber dem rbb.

Menschen verfolgen mit Schirmen bei hohen Temperaturen das Open-Air Konzert der «Staatsoper für alle» (Quelle: dpa/Fabian Sommer)

Regenreicher Juli gleicht Trockenheit der Vormonate aus

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Hallenbäder als Ausweichalternative?

Mehdi Resai ist Rettungsschwimmer im Kombibad Seestraße in Wedding. Er sieht sein Gefühl durch die bisherige Sommerbilanz in den Freibädern bestätigt. „Ich arbeite seit 1992 in der Seestraße. So einen Sommer habe ich noch nie erlebt“, sagt er.
 
Einige Schwimmer würden gerne auf die Hallenbäder ausweichen, doch das ist kaum möglich. „Wir brauchen für die Hallen im Sommer eine technische Schließzeit“, sagt Tschenett. „Da müssen zum Beispiel Wartungsarbeiten durchgeführt werden. Wenn die einen gewissen Umfang haben, muss das Wasser auch abgelassen werden. Das kann man dann nicht einfach an einem Tag wieder einfüllen“, sagt sie weiter und erklärt so, warum die Indoor-Alternative leider aktuell keine ist.

Kinder und Erwachsene baden und sonnen sich am 30.06.2019 im Sommerbad Wuhlheide in Berlin. (Quelle: dpa-Bildfunk/Gregor Fischer)

In Berliner Bädern gelten jetzt neue Eintrittspreise

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Anpassungen bereits zu Saisonbeginn

Schon zu Beginn der Saison hatten die Berliner Bäderbetriebe einige Änderungen vorgenommen, nach eigenen Angaben wegen steigender Energiekosten. So waren die Eintrittspreise angepasst und in drei verschiedene Preisstufen eingeteilt worden.
 
Hinzu kommt, dass das Wasser einiger Sommerbäder nicht mehr zusätzlich beheizt wird. Die Becken sollen demnach nur durch Sonneneinstrahlung und Außentemperatur erwärmt werden. Diese Sparmaßnahme betrifft jedoch nicht alle Bäder. Ausgenommen sind laut BBB die Sommerbäder Pankow, Mariendorf, Staaken-West, Kreuzberg und die Kombibäder Gropiusstadt und Seestraße. In diesen Bädern werde regenerative Wärmeerzeugung verwendet, hieß es.

Besseres Wetter vorhergesagt

Optimistisch macht die Bäder-Betreiber die Wettervorhersage. Ab Mitte kommender Woche sind wärmere Temperaturen vorhergesagt. Bei Hitze gehen bis zu 65.000 Gäste an nur einem Tag in die Berliner Bäder. Ein warmer Spätsommer könnte den mauen Juli also etwas kompensieren.

Sendung: rbbUM6, 02.08.25, 18 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg