Kurzfassung des Artikels:

  • Das Open-Air-Festival „Flimmertal“ findet vom 29. bis 31. August 2025 im Meller Ortsteil Suttorf statt.
  • Über 35 Live-Acts und DJs, darunter viele regionale Künstler und internationale Gäste wie die Schweizer Band Leila, sind angekündigt.
  • Das Festival legt einen besonderen Fokus auf Workshops (“Flinta-Personen in der Musikbranche“) und Awareness.
  • Eine Bundesförderung von rund 40.000 Euro ermöglicht bessere Bezahlung regionaler Künstler, namhaftere Acts und den Ausbau des Workshop-Angebots.
  • Die Veranstalter reagieren auf Kritik an der Lautstärke mit angepassten Musikzeiten und neuer Ausrichtung der Boxen, am Sonntag endet das Festival bereits um 18 Uhr.

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Sie wollen es wieder flimmern lassen. Fabian Hawer und Finn Kirberg organisieren auch 2025 ihr Open-Air-Festival im Neuenkirchener Ortsteil Suttorf. „Flimmertal“, das steht für Live-Acts, DJs und Workshops, für Vielfalt und Awareness (Bewusstsein). Und vor allem für ein diskriminierungsfreies Umfeld, in dem sich vom 29. bis zum 31. August 2025 insbesondere Flinta-Personen wohlfühlen sollen.

Etwas über 30 Acts listet flimmertal.de für 2024. In diesem Jahr wird ein bisschen aufgestockt, „über 35 Acts“ kündigt Finn Kirberg im Gespräch mit unserer Redaktion an. Vor allem aber der Bereich Workshops wurde ausgebaut.

So lief das Flimmertal-Festival 2024

Neben klassischen Angeboten wie Yoga oder Atemübungen („Breathwork“) wird es etwa einen Anti-Rassismus-Workshop geben. Und in einer Podiumsdiskussion soll erörtert werden, wie es „Flinta-Personen in der Musikbranche“ (er-) geht. Kirberg: „Wir wollen über strukturelle Probleme reden und Lösungsansätze entwickeln. Die Musik-Industrie ist immer noch sehr männlich dominiert, und es gibt nach wie vor sehr viele Probleme und Diskriminierungen wie zum Beispiel schlechtere Bezahlung.“

Finn Kirberg (Foto) veranstaltet das Flimmertal-Festival in Melle zusammen mit Fabian Hawer.
Archivfoto: Emily Karai

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Dafür steht das neue Festival in Melle

Nur feiern, ist nicht das, wofür das Flimmertal steht. „Wir möchten Spaß haben, aber wir sind auch alle sehr privilegiert und wollen uns mit diesen Privilegien auseinandersetzen und mit der heutigen Zeit. Es gibt viele Angebote, wo man feiern kann, aber auch viele Baustellen. Debatten sind immer polarisierter, und in so einem entspannten Setting kann man die Leute anders abholen“, erklärt Finn Kirberg, der mit dem soziokulturellen Anspruch des Festivals noch eine weitere Hoffnung verbindet: „Es geht auch darum, die Leute zu aktivieren und zu vermitteln, das es schön ist, sich in der Gesellschaft zu engagieren, einander zu helfen.“

Das ist der Flimmertal-Act, auf den der Veranstalter sich am meisten freut

Von den mehr als 35 Live-Acts und DJs ist etwa ein Drittel in der Region beheimatet. Die weiteste Anreise hat die Schweizer Band Leila. Mit Gwen Dolyn wird ein „feministischerer Act“ NdW-Pop präsentieren, also eine zeitgenössische Variante der Neuen Deutschen Welle. Der bekannteste Act im Line-up ist vermutlich frytz, der seinen Indiepop erst kürzlich beim „Botschaft“-Open-Air in Osnabrück präsentiert hat.

Einer der bekanntesten Acts beim Flimmertal 2025 ist frytz.
Foto: Jonas Bomba

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Generell flimmert aus den Boxen im Suttorfer Tal aber weiterhin überwiegend elektronische Musik. „Meg10 ist der Act, auf den ich mich am meisten freue“, sagt Finn Kirberg, der für das Booking zuständig ist, „eine Frau, die selbst in Berlin Partys veranstaltet. Sie kommt aus dem Hip-Hop, mischt aber Electronic Beats zu Techno. Sie mischt sehr wild, aber unglaublich präzise. Das sind immer sehr dynamische, abwechslungsreiche Sets.“ Weitere Empfehlungen des Machers sind Saraabb, drei Syrer, die in Berlin leben und live über Beats singen sowie wegen ihrer starken, politischen Lyrics Faravaz, eien Künstlerin, die aus dem Iran geflohen ist.

Faravaz tritt 2025 beim Flimmertal-Festival in Melle auf.
Foto: Team Faravaz

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Darum heißt das Festival Flimmertal

Dass das Festival in diesem Jahr ein bisschen wachsen soll, ist auch dank einer Bundesförderung durch die Initiative Musik möglich. Um die 40.000 Euro fließen nach Melle, das ist etwa die Hälfte des Budgets. Die Förderung ruht auf drei Säulen:

  1. Unterrepräsentierte Gruppen in der Programmplanung berücksichtigen
  2. Künstlerische Förderung des Nachwuchses
  3. Zivilgesellschaftliches Engagement und Stärkung demokratischer Strukturen

Damit ist es in diesem Jahr möglich, die regionalen/lokalen Acts besser zu bezahlen, namhaftere Künstler zu verpflichten sowie die Workshops und die Awareness-Arbeit zu finanzieren.

Damit es in Suttorf nicht zu lange zu laut wird ….

Für die Aufnahme in Suttorf im vergangenen Jahr sind die Festivalmacher sehr dankbar. „Wir fühlen uns da sehr gut angekommen und haben viel Lob von allen Seiten erhalten, auch aus der Nachbarschaft. Die friedliche Atmosphäre und das schöne Miteinander haben viele als sehr harmonisch erlebt, da waren alle sehr happy“, sagt Finn Kirberg. „Das hat uns voll gefreut, weil wir natürlich wissen, dass wir sehr laut waren und wieder sein werden.“

Saraabb: Gitrarre trifft Knöpfchendreher.
Foto: Team of Saraabb

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Weil es tatsächlich manchen zu laut und zu lange war, werden die Zeiten in diesem Jahr angepasst. Freitag startet die Musik um 14 Uhr, Samstag und Sonntag werden die Verstärker erst ab 12 Uhr angeschaltet. Außerdem versuchen die Veranstalter, die Boxen anders einzustellen, „damit der Schall mehr bei uns bleibt.“ Und am dritten Festivaltag wird die Musik um 18 Uhr enden, „damit die Leute einen ruhigen Sonntagabend haben.“

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