Mehrere Tausend Menschen aus dem „Querdenken“-Spektrum haben sich nach Polizei-Angaben für eine Demonstration im Berliner Stadtzentrum versammelt. In der Spitze waren 3600 Teilnehmende anwesend, teilte eine Polizeisprecherin am Abend mit.

Unter dem Motto „Frieden und Freiheit“ ging der Umzug vom Brandenburger Tor durch die historische Berliner Mitte und zurück. Die Teilnehmer schwenkten Fahnen mit Friedenstauben sowie Deutschland- und Palästinaflaggen. Unter den Teilnehmern war auch der zur Szene gehörende Dramaturg Anselm Lenz.

Mehrere Gegenproteste waren angemeldet. Vom Neptunbrunnen am Roten Rathaus aus zogen etwa gegen Mittag nach Angaben eines dpa-Fotografen rund 500 Menschen in Richtung Potsdamer Platz. Titel der Demo: „Kein Platz für rechte Propaganda“. 

Die „Querdenken“-Bewegung erlangte Bekanntheit durch großangelegte Proteste während der Corona-Pandemie. Die Demonstrationen richteten sich gegen die politischen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Zur Gruppierung gehören Impfgegner, Verschwörungstheoretiker und rechte Aktivisten. 

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Offen blieb, ob „Querdenken“-Gründer Michael Ballweg zur Demonstration in Berlin kommen würde. Ein Betrugsprozess gegen ihn war am Donnerstag vor dem Landgericht Stuttgart mit einem Freispruch in wesentlichen Punkten zu Ende gegangen. (dpa)