Der SC Paderborn 07 gewinnt mit 2:1 (1:0) gegen Holstein Kiel. Marcel Hoffmeier (29.) brachte die Ostwestfalen in Führung, ehe Armin Gigović (85.) für die Störche ausglich. In der Nachspielzeit sorgte Filip Bilbija (90.+9) für den umjubelten Siegtreffer.

Mit drei Neuzugängen in der Startelf und unter neuem Trainer ist der SC Paderborn in die Saison 2025/26 gestartet. Dennis Seimen hütete das Tor, während Nick Bätzner und Lucas Copado für Wirbel in der Offensive sorgen sollten.

Alle drei spielten in der vergangenen Saison noch in der 3. Liga. Bei den Gästen aus Kiel war der Umbruch nach dem Abstieg aus der Bundesliga überschaubar. Mit Stefan Schwab, Jonas Krumrey und Kasper Davidsen standen lediglich drei neue Gesichter in der Startformation. Die Erwartungen an das Duell waren hoch, schließlich fielen in den bisherigen zehn Zweitliga-Begegnungen zwischen beiden Teams insgesamt 42 Tore.

Intensiver Zweikampf: Rosenboom von Holstein Kiel im Duell mit Paderborns Obermair. – IMAGO/Ulrich Hufnagel

Hoffmeier bringt Paderborn in Führung

Die Gäste aus Kiel erwischten den besseren Start und pressten die Paderborner früh. Die Gastgeber brauchten einige Minuten, um ins Spiel zu finden, hatten dann aber in der 15. Minute die erste gute Chance. Luis Engelns stieg nach einem Einwurf hoch und köpfte aus sechs Metern knapp über das Tor.

Das Spiel wurde nun offener und beide Teams zeigten sich offensiv bemüht. In der 29. Minute ging Paderborn dann in Führung. Nach einer Ecke von rechts wurde der Ball in den Rückraum abgewehrt, wo Marcel Hoffmeier nicht lange fackelte und mit einem Vollspannschuss aus 23 Metern in die linke untere Ecke traf.

Ein Traumtor des Verteidigers, für den es der erste Treffer nach 77 torlosen Spielen in der 2. Bundesliga war. Bis zur Pause blieb der SCP das bessere Team und hätte kurz vor dem Halbzeitpfiff durch Filip Bilbija beinahe erhöht, dessen Lupfer jedoch knapp am Kieler Gehäuse vorbeiflog.

Hoffmeier bejubelt den Führungstreffer gegen Kiel – IMAGO/Ulrich Hufnagel

Gigović gleicht per Freistoß aus

Nach dem Seitenwechsel blieb Paderborn zunächst das aktivere Team. In der 60. Minute jubelte der SCP bereits über das vermeintliche 2:0, doch Filip Bilbija hatte den Ball an der Strafraumkante mit der Hand mitgenommen, weshalb der Treffer von Engelns nach VAR-Überprüfung nicht zählte. Holstein-Coach Marcel Rapp reagierte und brachte mit einem Dreifachwechsel frische Kräfte.

Trotzdem blieben die Hausherren gefährlicher. In der 67. Minute rettete Ivan Nekic in höchster Not gegen den einschussbereiten Copado. Als alles nach einem Heimsieg für Paderborn aussah, kam Kiel in der 85. Minute zum Ausgleich. 

Armin Gigović verwandelte einen Freistoß aus 19 Metern sehenswert, der Ball schlug via Lattenunterkante im Tor ein. Der von Krämpfen geplagte Torschütze musste anschließend ausgewechselt werden.

Der entscheidende Moment: Armin Gigovićs Freistoß schlägt unter der Latte im Paderborner Tor ein und sorgt für den zwischenzeitlichen Ausgleich. – IMAGO/Ulrich Hufnagel

Bilbija sorgt für den Last-Minute-Sieg

Die Nachspielzeit von neun Minuten ließ beide Teams noch auf den Sieg hoffen. Als sich viele Zuschauer bereits mit einem Unentschieden abgefunden hatten, schlug Paderborn doch noch zu. In der 90+9. Minute drang Bilbija halbrechts in den Strafraum ein, ließ mit einer Körpertäuschung David Zec aussteigen und schloss mit links trocken ins Eck ab.

Ein sehenswerter Treffer, der den SCP jubeln ließ und Kiel schockte. So setzte sich die Serie fort, dass kein Bundesliga-Absteiger der letzten fünf Jahre sein Auftaktspiel in der 2. Liga gewinnen konnte. Für Paderborn hingegen war es ein perfekter Start unter dem neuen Trainer Ralf Kettemann.

Bundesliga Match Facts
xGoals: Paderborn 1,3 – Holstein Kiel 0,48
Schnellster Spieler: Calvin Brackelmann (SCP), 33,93 km/h
Tor mit der geringsten Torwahrscheinlichkeit: 1:0 von Marcel Hoffmeier (SCP), 2,61 Prozent
Most Pressed Player: Filip Bilbija (SCP), 20 Mal unter Gegnerdruck
Beste Pass Effizienz: Jonas Krumrey (KIE), 3,22