Entspannt konnten Schüler und Lehrer in Augsburg in den vergangenen Tagen dem Ferienstart entgegenfiebern: Noten wurden keine mehr gemacht, die große Hitzewelle, die noch vor wenigen Wochen den Schulalltag an vielen Schulen erschwerte, ist vorbei. Nachdem unsere Redaktion über das Hitzeproblem an vielen Schulen berichtete, entbrannte auch eine politische Diskussion. Die Stadtratsfraktionen von SPD und Bürgerlicher Mitte wollten von der schwarz-grünen Regierung wissen, wie die Augsburger Schulen auf so hohe Temperaturen vorbereitet sei, wie sie es in den vergangenen Wochen immer wieder gab. Bildungsbürgermeisterin Martin Wild (Grüne) gab dazu im Bildungsausschuss einen Überblick. Die Opposition war damit nicht zufrieden.

Trinkwasserstationen, Pavillons und Pergolen sind geplant

Durch den Klimawandel spiele auch der Hitzeschutz eine immer größere Rolle, erläuterte Wild. Das müsste nicht nur bei den jeweiligen Baumaßnahmen an den Schulen bedacht werden. Es gelte, die Sanierungen der Bildungseinrichtungen voranzutreiben, um hitzeresistente Lernumgebungen zu schaffen. In einem Überblick zeigte Wild im Ausschuss auf, an wie vielen Schulen bereits Verbesserungen durch Baumaßnahmen, Erneuerung der Fenster oder durch das Anbringen von Jalousien oder eines Sonnenschutzes erzielt werden konnten. Es gebe zudem schulinterne Workshops „Fit gegen Hitze“, teils würden schattenspendende Bäume gepflanzt oder Sonnensegel im Außenbereich angebracht. Geplant sei der Ausbau dieser Workshops, die Installation von 15 Trinkwasserstationen im Außenbereich sowie der Bau von Pavillons und Pergolen als dauerhafte Sonnenschutzlösungen.

Wild stellte zudem in Aussicht, dass das Amt für Bildungsimmobilienmanagement ein eigenes Sonderprogramm zur Umsetzung baulicher Hitzeschutzmaßnahmen an Schulen und Kitas in Höhe von einer Million Euro zu den Haushalten anmelden werde. Soweit die finanziellen Mittel vorhanden seien, könnten so gezielt Projekte zum Hitzeschutz umgesetzt werden.

Stadträte fordern eine Auflistung von fehlenden Vorhängen und Jalousien

Irritiert über den Bericht zeigte sich SPD-Stadtrat Benjamin Adam. In ihrem Antrag habe die Fraktion gefordert, den konkreten Bedarf der jeweiligen Einrichtungen zu ermitteln und Maßnahmen einzuleiten, erinnerte er. „Es geht nicht um einen Überblick über die Generalsanierungen.“ Die SPD hatte die Schulen selbst per Mail angefragt, was als Hitzeschutz gebraucht werde. Der Stadtrat las einige Mails vor, in denen von fehlenden Vorhängen, Jalousien oder defekten Verschattungsmöglichkeiten die Rede war. Es habe auch Rückmeldungen gegeben, dass es aufgrund von neuen Fenstern oder anderen Baumaßnahmen keine Probleme gebe. SPD-Stadträtin Tatjana Dörfler forderte die bereits beantragte Auflistung ein. Stadträtin Regina Stuber-Schneider (FW) betonte ebenfalls, dass sie sich bis zum Herbst einen Überblick darüber wünsche, welche Jalousien, Rollläden oder Vorhänge kaputt oder nicht vorhanden seien. „Damit wir besser gerüstet sind, wenn die nächste Hitzewelle anrollt.“

  • Miriam Zissler

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