Inhalt / Kritik
Gesetze? Die interessieren Clint Gray (Dolph Lundgren) nicht sonderlich. Wann immer er die Gelegenheit bekommt, mit kriminellen Tätigkeiten Geld zu verdienen, lässt er sich nicht zweimal fragen. Die Polizistin Meredith Hernandez (Sara Malakul Lane) möchte das gern verhindern und liefert sich mit dem Verbrecher daher eine Verfolgungsjagd, an deren Ende Gray mit seinem Wagen in einem See landet. Was dabei niemand ahnt: Auf der Ladefläche des Autos befand sich ein Bullenhai, der in dem See eine neue Heimat findet. Als es Jahre später zu Angriffen auf Menschen kommt, ahnt deshalb niemand, dass ein Hai dahintersteckt. Man vermutet vielmehr einen Bären. Doch der Ozeanologe Peter Mayes (Michael Aaron Milligan) ahnt schnell, dass die Wahrheit eine andere ist. Die Frage ist jedoch: Wie wird man das Tier wieder los?
(K)ein Hai wie jeder andere
Eine ganze Zeit lang war es eigentlich verpönt, Horrorfilme rund um Haie zu drehen. Schließlich war man irgendwann zur Erkenntnis gekommen, dass das durch den Blockbuster Der weiße Hai propagierte Bild des blutrünstigen Killers nicht nur falsch ist, sondern auch den Tieren maßgeblich geschadet hat. Inzwischen ist das aber offensichtlich nicht mehr relevant, in einem beachtlichen Tempo werden neue Filme produziert, in denen Haie wieder zu Monstern geworden sind. Dann und wann sind diese Produktionen etwas größer und ambitionierter. Die meisten aber entstehen als Direct-to-Video-Titel, was mit einer entsprechenden Qualität einhergeht. Durchschnittliche Filme wie Escape from the Deep – Bis zum letzten Atemzug sind da schon die Ausnahme, meistens bekommt man Gurken wie Maneater vorgesetzt. Oder eben Shark Lake.
Dabei gefällt der Film durch sein Setting. Üblicherweise spielen Haifilme alle auf hoher See, wo diese Tiere nun einmal leben. Nur wenige Arten können tatsächlich in Süßwasser leben, was Geschichten im Inland schwierig macht. Der Bullenhai ist eine der seltenen Ausnahmen, kann dabei sowohl in Salzwasser wie auch in Süßwasser leben. Er ist auch der einzige, von dem bekannt ist, dass er Jagd auf Menschen machen würde. Biologisch ist das alles faszinierend. Vermutlich gibt es auch spannende Dokumentarfilme, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. In Shark Lake erfährt man aber recht wenig über diese Besonderheit. Man begnügt sich hier damit, dass diese Tiere Menschen töten und fressen können, wie das in solchen Creature-Horror-Streifen nun einmal vorkommt.
Langweilig und lächerlich
Das muss nicht per se schlecht sein. Wer sich solche Filme anschaut, tut das normalerweise, um unterhalten zu werden, nicht informiert. Problematisch wird es aber, wenn eben diese Unterhaltung ausbleibt. Dabei hat Shark Lake gleich eine ganze Reihe von Mankos, die zum Verhängnis werden. Das fängt schon mit dem Drehbuch an, das über das Setting hinaus nur wenig interessante Ideen hat. Das soll dann durch persönliches Drama überdeckt werden. Klappt aber nicht, da die Geschichten langweilig und die schauspielerische Klasse überschaubar bleibt. Da gibt es wirklich keinen Grund, warum man sich mit diesen Figuren herumplagen sollte. Auch wenn es im Horrorgenre natürlich kein Muss ist, dass die Charaktere gut ausgearbeitet sind, einen gewissen Mindeststandard sollte man schon erfüllen.
Wobei es fast noch schlimmer ist, wenn der Antagonist losgelassen wird. Dass man bei diesen Szenen mit keinem tatsächlichen Hai arbeitet und stattdessen lieber den Rechner bemüht, ist zwar verständlich. Wenn das Ergebnis aber so erbärmlich ist wie hier, wäre es vielleicht die bessere Alternative gewesen, erst gar nichts zu zeigen und lieber alles der Fantasie des Publikums zu überlassen. Richtig lächerlich wird es zudem, wenn auch das Blut und sogar das Wasser aus dem Computer kommen – zumindest, wenn es so billig aussieht wie hier. Das ist auch deshalb schade, weil die Landschaft, in der Shark Lake gedreht wurde, tatsächlich einiges für die Augen zu bieten hätte. Aus irgendeinem Grund hat das aber offensichtlich niemand im Team erkannt.
Credits
OT: „Shark Lake“
Land: USA
Jahr: 2015
Regie: Jerry Dugan
Drehbuch: Gabe Burnstein, David Anderson
Musik: Nicholas Rivera
Kamera: J.R. Hall
Besetzung: Dolph Lundgren, Sara Malakul Lane, Lily Brooks O’Briant, Michael Aaron Milligan, Lance E. Nichols, Kay Galvin, James Chalke, Frederick Douglas Plunkett Jr.
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